Weiherstrasse - Brand des Hauses Gebhard Jussel

16.10.1912 | 08:30 | Brandeinsatz | Alarmstufe: ---
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1912

Brand des Hauses des Gebh. Jussel Weiherstr. Nr. 22 ½ 9 h Vormittag

Zum 14. male ertönten in diesem Jahre die Sturmglocken u. Hornsignale. Um ½ 9 h Vormittag brach infolge Brandlegung (ein Höchsterknabe der als Hirte bei Jussel war u. die Tat aus Heimweh begang) in der Tenne ein Feuer aus.

Mit unglaublicher Schnelligkeit griff das Feuer in dem großen ganz aus Holz gebauten Hause das zudem voll mit Heu u. Streue gepfercht war umsich. Eine gemauerte Feuerwand bestand auch nicht und so konnte sich das Feuer im Nu über das ganze Haus sich ausbreiten. Das Feuer breitete sich soschnell denn aus dass die Frau des Jussel zuerst in die Dachkammer eilte um noch zu retten, jedoch sogleich ihr der Rückzug vom Feuer verspert wurde, sie mittels Leiter die ein Nachbar herbei schaffte ins Freie gebracht werden muste.

Trotz des allgemein raschen Alarm fand die Feuerwehr welche um ¼ 9 h mit sämmtlichen Geräten am Brandplatze erschien, das ganze Haus in Flammen gehüllt vor, so daß nur noch auf Lokalisierung u. Abdämpfung des Feuers getrachtet werden konnte.

Die Saugspritze Kirchdorf wurde auf der Brücke am Kanale 40 Meter vom Brandplatze entfernt postiert und mit einer Leitung Transport-Schläuche von der Strebenleiter aus welche 5 Meter gerade vor der Haustür südlich aufgestellt war, das Feuer angegriffen.
Die Saugspritze Rheindorf wurde am Kanale vis a vis dem Hause des Josef Alge 35 meter entfernt postiert u. mit einer Leitung Normal-Schläuche zuerst vom Boden aus den angebauten Schuppen gegen Norden dan mittels Anlehnleiter von Osten in die Kammer u. Stube dem Feuer zuleibe gerückt.
Die Hackenmannschaft riß den Stadel weg was dem Feuer viel Nahrung entzog, zudem es in die Tiefe brachte.

Nach 1 ½ stündiger Arbeit war der Brand soweit lockalisiert dass mit dem Abräumungs-Arbeiten in Stube und Schlafzimmer (mit Schaufeln) begonnen werden konnte; so auch die Heustöcke mit Wurfhacken, Karste u. Furken auseinander gerissen. Diese Arbeit dauerte mit größter Anstrengung bis 12 h Mittags, wo dann Abgeblasen, alles zusammen genommen und aufgepackt wurde.
Der Mannschaft 75 Mann Feuerwehr und 50 Mann Zivill wurden der Feuerwehr je 4 Marken, dem Zivill je 2 Marken ausbezahlt. Die Zivillmannschaft konnte nach Lokalisierung des Brandes entlassen werden, wo der Feuerwehr noch die Räumungs-Arbeiten oblagen.

Herrn Hauptmann Gebh. Fitz der die Löscharbeiten leitete Danke allen beteiligten mit sehr warmen Worten für ihre aufopfernde u. ausdauernde Mühe, gab noch bekannt dass die im Übungsplane auf heute Abend vorgesehene Nachtübung entfalle und löste den Verein um 12 ¼ h Mittag bis auf eine Brandwache von 5 Mann unter Komando des Ed. Vogel Töners welcher die Spritze Wiesenrhein bei gestellt wurde auf.

An Geräten kamen die 2 Saugspritzen, Spritze Wiesenrhein, Schiebleiter, 1 Anlehnleiter,
2 Stockleitern, 1 Feuerhacken, Wurfhacken, Abräumungs-Geräte, 70 meter Transport und 80 meter Normal-Schläuche in Verwendung.

Gerettet konnte im Stadel nebst Vieh nichts, im Wohnhause an Mobillen fast nichts gerettet werden. Der Abbrändler war mit 15000 Kr. versichert und wurde ihm nach Abschätzung alles bis auf 1300 Kr ausbezahlt.


Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann

Am 16. Octbr Vormittag ½ 9 Uhr.
Brand bei Gebhard Jussel Weiherstraße Haus Nr. 22

Der Brand entstand um ½ 9 Uhr durch Brandlegung des Hirtenknaben Jussels von Höchst gebürtig in der Tenne, der zwar sofort beobachtet u. rasch allarmirt wurde, aber noch schneller sich ausbreitete, da ganz dürre, frisch eingeführte Streue dem Feuer reichliche Nahrung bot u. dadurch der ganze Stadel u. weil keine gesetzliche Feuermauer bestand, auf den Dachstuhl des Hauses u. die Dachkammern Sofort in vollem Branden stand, sodass die Frau Jussels die in den Dachkammern noch retten wollte, mittelst Leiter von außen gerettet werden mußte.

Es wurde mit allen Geräten aufgefahren u. die große Spritze auf der Brücke südlich plazirt u. mit der Transportleitung auf das Objeckt eingewirkt.
Die kleine (Rheindorfer) Spritze wurde am Kanal vor dem Hause des Josef Alge aufgestellt u. der Brand mit 2 Leitungen von Osten u. Norden angegriffen.

Das Abräumen in Stube u. Schlafzimmer das gründliche Löschen bei dem großen Hause, sowie die Wegschaffung des Heustockes nahmen eine lange Zeit in Anspruch u. wurde erst um 12 Uhr abgeblaßen.
Es wurden dann 5 Mann als Wache bestimmt. Hernach sprach ich der Mannschaft den wohlverdienten Dank aus, u. gab noch bekannt, das die auf heute Abend ½ 9 Uhr festgesetzte Nachtübung in Rücksicht auf den stattgefundenen Brand aufgehoben wurde.

Nachdem nicht mehr genug Marken vorhanden waren, mußte die Auszahlung der 4 Std auf die Versammlung verlegt werden u. wurde nach Verlesung der Mitgliederliste der Verein aufgelöst.

Gebh. Fitz Hptm.


Vorarlberger Volksblatt: 19.12.1912

Lustenau, 17. Oktober. (Zum gestrigen Brande.)
Der Hütjunge, der das Brandunglück im Hause des Gebhard Jussel veranlasste, steht erst im 9. Lebensjahre und stammt auf einer ehrsamen Familie in Höchst.

Er sagte aus, er habe das Feuer gelegt, damit er nach Hause könne, denn er habe Heimweh gehabt. Er habe es schon am Abend im Sinne gehabt. Am Morgen sei er dann in den Stall gegangen und habe zu einem Futterloche hinaus den etwas herabhängenden Streuestock mit einem Zündhölzlein in Brand gesteckt.
Weitere interessante Beiträge
1/1
Lerchenfeldstrasse - Brand des Hauses Anton Paulsteiner "Altwebers"

Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1912 Brand des Hauses d. Ant. Paulsteiner 2 h Nacht Lerchenfeldstr 11 Fast unheimlich sind die Verhältnisse in unserer Gemeinde geworden. Alle 14 Tage ertönen die Sturmglocken u. Hornsignale. Diesmal steth das Haus des Paulsteiner Anton in Flammen. Auf unerklärliche Weise um 2 h Nachts entstand im Stadel ein Feuer u. verbreitete sich so rasch, daß der Besitzer nur das nackte Leben mit Weib u. Kind retten konnte. Als erste die das Feuer bemerkten, waren unser Mitglied König Gebhard Schreiners Schlauchlegerobmann u. Josef Ehrat welche sich auf dem Heimwege befanden und in unmittelbarer Nähe des Hauses vorbeigiengen. Genannte machten gleich durch Feuerrufe Alarm welcher sich in schnellster Weise auf die gewöhnliche Art über die ganze Gemeinde ausbreitete. Die Feuerwehr unter Komando des Hauptm. Stellv. Stieger erschien um 2.10 h am Brandplatze mit den Geräten Rheindorf. Die Geräte Kirchdorf trafen 2.20 h ein. Es wurde mit der Rheindorfer Saugspritze zum Brunnen bei Hofer Bösch u. Cie gefahren, anstatt an den Graben beim Brandobjekte u. die große Saugspritze dann an den Brunnen damit diese als Wassertransporteur verwendet hätte werden können. Vom Brunnen bis zum Brandplatze sind es 400 meter. Jetzt kam der Irrtum voll u. ganz zur Geltung. Es muste die Spritze Kirchdorf, weil der Graben für diese viel zu wenig Wasser lieferte, zum Brunnen gebracht werden u. eine neue Schlauchleitung Transportschläuche gelegt welche dann in die alte Rote u. blaue Druckspritze da der Teilhahnen angebracht wurde mit Wasser versorgte. Die Saugspritze Rheindorf muste retour an den Graben geschaft werden. Dieses brachte eine Verschleppung der Löscharbeiten mit sich, welche die Mannschaften länger als sonst in Arbeit fesselte Was das Löschen anbelangt wurde gut u. flott gearbeitet u. ernteten die Wehrmänner die vollste Anerkennung von Seite der Bürger, die sich bei diesen anspruchsvollen Zeiten immer so schnell, unermüdlich u. in uneigennütziger Weise in den Dienst des Nächsten werfen um zu dämpfen, löschen u. kämpfen mit des Menschens ärgsten Feind, wenn er die Bahn verläßt, dem Feuer! Nach 2 stündiger Arbeit war der Brand gelöscht u. konnte die Feuerwehr um 4 ¼ h früh einrücken. Brandwache blieb keine am Platze, da es heller Tag war u. der Parzell Komandant die weiteren Arbeiten übernahm. Gerettet wurde u. konnte sozusagen gar nichts werden. An Geräten kamen die 2 Saugspritzen, blaue u. rote Druckspritzen, Schiebleiter, 2 Anlehnleitern, 1 Feuerhacken. 400 meter Transport 550 meter Normalschläuche u. sonstige Abräumungs-Geräte in Verwendung. Der Mannschaft 85 Mann Feuerwehr u. 70 Mann Zivill wurden je 2 Marken verausfolgt. Herrn Stieger dankte mit warmen Worten allen Beteiligten beim Brande. Der Abbrändler war in der Fonciere versichert u. zwar 18000 Kronen für Haus u. Mobillen, erhielt nach Abzug des noch vom Feuer verschont gebliebenen 11000 Kronen. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am 13. Juli früh 2 Uhr Brand des Hauses des Ant. Paulsteiner Durch Glocken u. Hornsignale wurde der Brand alarmirt u. war zimlich rasch der größte Teil der Mannschaft sowie sämmtliche Geräte am Brandplatze. Wegen schlechter Wahl der Wasserbezugsorte dauerte die Löscharbeit etwas lange u. wurde dann nach Vollendeter Dämpfung des Brandes eine Wache zurückgelaßen. Gebh. Fitz Hptm.
1/1
Kapellenstrasse 2 - Brand des Hauses Gottfried Hofer

Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1912 Brand des Hauses des Gottfried Hofer Fabrikant u. Ökonom Kappellenstr. 2 Abends 6 ½ h Patroziniumsfest unserer Gemeinde Am Abende des Patroziniumsfestes brach im Stadel des alten Hauses (großes Ökonomiegebäude) gehörend dem Gottfried Hofer Feuer aus. Der Knecht und der Hirtenknabe waren mit Füttern des Viehes im Stalle tätig. Der Knecht wollte noch dem Vieh ein Futter stecken; doch wie er die Tenne betretten wollte, war der Stadel im Giebel voll Feuer. Eiligst lies er das Vieh los u. trieb es ins Freie hinaus. Während dieser Zeit gingen 6 Infantristen des Infanterie-Regiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 die Maria Theresienstr. hinunter zum Bahnhofe um in die Garnison einzurücken. Gerade als sie beim Hause des Hofer vorbei gingen sahen sie das Feuer. Alarmierten rasch u. halfen als erste Männer am Platze, mit Retten von Mobilien u. Stickerreien. Ein Mann half sogar noch mit pumpen bis Morgens früh. Es sei diesen wackeren u. braven Soldaten der Dank an dieser Stelle ausgedrückt. Ein großer Teil der Bevölkerung war wie es am einem Kirchtage eben ist, bei Konzert oder sonstiger Unterhaltungen u. viele auf den Straßen. Das Feuer wurde auch sehr schnell bemerkt u. im Momente mittels Sturmglocke, Hornsignal u. Telefon Alarmiert. Die Feuerwehr traf unter Komando des Hauptmann Stellvertretter Aug. Stieger mit sämmtlichen Geräten um 6 ¾ h am Brandplatze ein. Inzwischen hatte das Feuer den ganzen großen Stadel der voll u. voll mit Futtervorräten gepfercht war, ergriffen. Die bis in den Giebel reichende gemauerte Feuerwand hielt jedoch noch stand so dass das Wohngebäude noch kein Feuer war. Anfangs glaubte man, man könne des Wohnhaus erhalten. Doch leider war mit dem Wasserbezugsorte eine schlechte Wahl getroffen worden, indem die große Saugspritze Kirchdorf zum Brunnen bei Holzer Dominikus genannter zirka 500 meter weit postiert worden war, anstatt an den Graben bei der Fabrik etwa 50 meter weit vom Brandobjekte. Dieser Umstand brachte dann auch die Folge mit sich dass die Legung der Schlauchleitung trotz dem dass es sehr schnell gieng, mehr Zeit in Anspruch nahm u. während dem die Feuerwand der Wucht der Flammen nachgeben muste. Ein zweiter Umstand war auch dieser, das auf die große Entpfernung Der Trieb u. die Kraft des Wasserstrahls geschweift wurde, dem zufolge der Strahl seine Wirkungen nur halb erfüllte, als wenn die Spritze bei der Fabrik am schon erwähnten Platze gestanden wäre. Das mit der Spritze zum Brunnen gefahren wurde mus jetzt schon erwähnt werden. Der Graben führt nicht immer Wasser genug für eine Spritze. Nur bei Regenwetter hatt er genug Wasser. Es hatte aber gerade einige Tage vorher geregnet. Als aber nicht verlässlicher Wasserbezugsort, stellten die ersten Männer die Spritze an den sicheren Ort. Auch spielte Der Tag und die große Aufregung, der immer mehr sich mehrenden Brände in unserer Gemeinde eine große Rolle mit. Die kleinere Saugspritze Rheindorf wurde in der Radetzkystraße auf der Brücke bei der Wirtschaft z. Austria postiert. Die blaue Druckspritze in der Maria Theresienstraße westlich vom Brandherde u. wurde dann letztgenannte Spritze von der großen Saugspritze gespeißt. Jetzt konnte kräftig u. wirksam gearbeitet werden; aber das Wohnhaus war unterdessen auch vom Feuer ergriffen worden. Die Strebenleiter wurde auf der westlichen Seite aufgestellt, mit Leitung Nr. 1 dem Feuer zuleibe gerückt. Die andere Schiebeleiter an der Ostseite auf der Kapellenstraße in der Mitte zwischen Haus u. Stadel u. mit Leitung Nr. 2 bestiegen. Die Hackenmannschaft unter Komando des Albert Grabher Einreißerobmann riß den Stadel zusammen, was dem Feuer sehr viel Nahrung entriß. Nachdem das Feuer teilweise lokalisiert war, wurde die große Spritze vom Brunnen an den Graben zur Fabrik befohlen, um noch gänzlich im Vereine mit der Rheindorfer Spritze abzudämpfen. Die blaue Druckspritze wurde außer Dienst gestellt. Es war um 10.20 h nachts. Das Wohnhaus war bis zum 1 Stocke abgebrannt jedoch das Feuer gelöscht; nur im Stadel sprüten die 2 Heustöcke noch, als sich um 11 ¼ h noch ein Gewitter mit Sturmwind entlud, welches ein schauerliches Naturspiel in den durchgebrannten voll Glimmfeuer bestehenden Heustöcken darbot. Mit fast übermenschlicher Anstrengung wurde an der Dämpfung gearbeitet. Die Heustöcke wurden mit dem Wurfhacken, Furken u. Karste auseinander gerissen, wobei beide Spritzen fest mithalfen zu löschen. Nach 7 stündiger angestrengter Arbeit war dann der Brand auch lockalisiert dass jede weitere Gefahr vorbei war. Es wurde abgeblasen, zusammen gepackt u. fahrbereit zum Einrücken gestellt. Die Feuerwehr 87 Mann und 70 Mann Zivill die die Feuerwehr im pumpen u. Einreißen unterstützten gesammelt u. je 7 Marken a´ 50 Hell. ausbezahlt. Der Herrn Bürgermeister Ed. Hämmerle dankte allen die ander überaus schweren Löscharbeiten mitgeholfen hatten mit herzlichen Worten, gab noch allen eine Ernste u. sich tiefgehende Mahnung dass ja der Geist u. die Willensstärke bei keinem ermüde oder erlahme u. wenn es die Not erfordere jeder wieder seinen Mann stelle dem Bedrängten Mitmenschen zum Schutze dem Feuer zum Trotze. Herrn Stieger dankte ebenfalls mit warmen Worten und nebst einer Brandwache von 11 Mann unter Komando des Ed. Vogel Töners, welcher die kleine Spritze Wiesenrhein 1 Anlehnleiter 1 Stockleiter 3 Furken 2 Karste 4 Schaufeln belassen wurden die Mannschaften entlassen. An Geräten kamen die beiden Saugspritzen, die blaue Druckspritze, die kleine Spritze Wiesenrhein, beide Schiebleitern, 2 Anlehnleitern, 2 Stockleitern, 500 meter Transport, 550 meter Normalschläuche, 1 Feuerhacken, der Wurfhacken, 5 Zabine, 3 Furken, 3 Karste, 2 kleine Hacken u. 5 Schaufeln in Verwendung. Gerettet konnte an Fahrnissgegenstände im Stadel fast gar nichts werden. Im Hause an Mobillen das meiste, ebenso in den Dachkammern wo Stickereien waren. Im Erdgeschoße wo sich Ausrüstzimmer u. Kontor befand konnte alles gerettet werden. Brandursache unaufgeklärt, doch vermutet man durch selbst Entzündung vom Heu. Der Besitzer erleidet trotz Versicherung einen entpfindlichen Schaden. Er war in der Tiroler Assekurant Versichert. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am 29. Juni Abends 6 Uhr (6 ½) Brand des Hauses des Gottfried Hofer Fabrickant Kapellenstraße am Patroziniumsfeste Peter u. Paul Brandausbruch im Stadel während der Fütterungszeit aus bisher unaufgeklärter Ursache. Der Brand wurde sofort allgemein alarmirt mittels Sturmläuten Hornsignale u. Telefon. Geräte wurden sämtliche aufgefahren. In der Wahl des Wasserbezugsortes traf man jedoch anfangs nicht das richtige, was einige Verzögerung in der Löscharbeit mit sich brachte. Da das Objeckt an u. für sich groß war, u. überdies der Stadel mit Futtervorräten gefüllt war, dauerte die Arbeit lange, u. mußte dann noch eine starke Wache Abteilung zurückgelaßen werden. Gebh. Fitz Hptm.
1/1
Bahnhofstrasse - Brandausbruch bei Johann Grabher "Elfers"

Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1912 Brandausbruch bei Joh. Grabher Elfers Bahnhofst. 20 Peter u. Paulstag Der Brand wurde früh ½ 5 h im Keller wo Holz u. Torf (Schollen) aufgestapelt waren entdeckt. Er entstand nach Annahme durch Unvorsichtigkeit. Es wurde mittels Feuerruf u. Hornsignal im unteren Teil der Gemeinde alarmiert. Die Geräte von Rheindorf fuhren gleich zur Brandstelle musten aber nicht mehr in Tätigkeit gesetzt werden, da der Brand während dieser Zeit vom Hausbewohnern Nachbarn u. einigen Feuerwehrmännern mit Kübel u. Eimern gelöscht worden war.
1/1
Radetzkystrasse 1-2 - Brand des Hauses Franz Josef Riedmann "Beckosittichsdanners"

Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1912 Brand des Hauses Fr. Jos. Riedmann vulgo Beckosittichsdanners Radetzkystr 1-2 Nicht ganz 8 Stunden sind vorüber gegangen schreckte die Sturmglocke schon wieder den schlafenden Bürger, den Wehrmann zum Kampfe mit dem Feuer. Es brannte diesmal in der Radetzkystraße Nr. 1-2 das in eine Wohnung umgebaute Stickereigebäude dem Frz. Josef Riedmann gehörend. Auf wie gewohnliche nicht wissende Ursache wurde der Brand um ¼ 4 h früh im Dachstuhle entdeckt u. breitete sich gleich über den ganzen Dachstuhl aus. Um 4 h erschien die Feuerwehr unter Komando des Hauptm Stellv. Stieger am Brandplatze mit allen Geräten. Die Saugspritze Rheindorf wurde zum Brunnen beim Schreiner Ertl Frühlingsstraße gestellt u. mit 50 meter Normalschlauchleitung diereckt das Feuer angegriffen. Im Anfange war das Haus unseres Hr. Ehrenhauptmannes so auch das Alte dem Riedmann gehörig gefährdet, jedoch bald nachdem die Feuerwehr das Feuer angegriffen hatte war jegliche Gefahr vorbei. In 1 Stunde war der Brand total gelöscht. An Geräten kam die kleine Saugspritze Rheindorf, 1 Anlehnleiter u. 50 meter Normalschläuche in Verwendung. An die Feuerwehr-Kameraden 52 Mann, 15 Mann Zivill wurde je 1 Marke ausbezahlt. Gerettet wurde fast alles. Um 5 h früh wurde vom Hauptm. Stellv. Stieger mit sehr warmen Worten des Dankes u. das jeder wenn die Sturmglocke od. Hornsignal ertöne wieder seinen Mann stelle, eingedenkt der Freiw. übernommenen Pflicht entlassen. Herrn Ehrenhauptmann Albert Hämmerle dankte besonders mit herzlichen Worten eiferte die Mitglieder auf ob Warm oder kalt ob Regen od. Schnee immerdar gleich hilfsbereit zu sein, um mit recht den Wehrmann zu zeigen u. zu stellen. Als Brandwache verblieben 2 Mann Vogel Florian u. Hagen Ig. bis 9 h Vormittag. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am 21. Juni Früh 4 Uhr Brand des Hauses des Frz. Josef Riedmann Radetzkystraße Derselbe war bald localisirt jedoch was das alte Haus sowie dasjenige unseres Hr. Ehrenhauptmann Hämmerle sehr gefährdet. Gebh. Fitz Hptm Vorarlberger Volksblatt: 22.06.1912 Lustenau, 21. Juni. (Brände.) Gestern, nachmittags ¾ 5 Uhr, brannte das Wohnhaus samt Stadel des Josef Hämmerle (Romedis), Hohenemserstraße 10, bis auf den 1. Stock nieder; die Bewohner des Hauses waren alle mit Heuen beschäftigt. Heute um 4 Uhr brannte das zu einer Wohnung ungebaute Sticklokal des Josef Riedmann (Ponten), das ebenfalls zum größten Teil vom Feuer vernichtet wurde. Der Besitzer flüchtete vor mehreren Wochen wegen Saccharinschmuggelns in die Schweiz und befindet sich heute noch dort. Bewohnt war das Gebäude von Frau Riedmann, die heute unter dem Verdachte der Brandlegung verhaftet wurde.