Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1911
Brand des Gasthauses zur Walhalla an der Schweizerriedstraße
Heute Nachmittag 4 Uhr brach im Gasthaus zur Walhalla des Ludwig Hämmerle Feuer aus. Der Besitzer war vom Anwesen abwesend. Die Frau u. einige Gäste saßen in der Gaststube. Das Feuer gelang im Stadel zum Ausbruch, wahrscheinlich infolge des zunahen Aufstellungsortes eines transportablen Waschofens, indem gefeuert wurde u. verbreitete sich mit unheimlicher Schnelligkeit über das ganze Anwesen.
Die gerade anwesenden Gäste u. Nachbarsleute retteten zwar den größten Teil der Mobilien u. Wirtschaftgegenstände, das Anwesen selbst brannte vollständig nieder.
Als die Feuerwehr in einer Stäke von 45 Mann zirka 4.20 h an der Brandstätte anlangte, wäre ein aufzunehmender Kampf mit dem rasenden Elemente von vorn herein vergebens gewesen. Die wucht der Feuersbrunst war zu groß, die Nahrung infolge der Bauart u. Baumaterialien am Hause überreichlich u. dazu wehte anfangs noch ein Wind, der das Feuer zu rapider Entwicklung trieb.
Die Tätigkeit der Feuerwehr richtete sich dann auch nur auf die Abdämpfung des glostenden Trümmerhaufens, welche bis 7 h abends dauerte. Wasserbezugsort war der Rhein u. fand die Spritze auf der Widnauer Brücke ihre Aufstellung. 15 Zivilpersonen unterstützen die Pumpmannschaft.
Um ½ 8 h abends waren die Abdämpfungsarbeiten beendigt u. die Feuerwehr konnte einrücken.
Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann
Brand am 23. Octbr. Wallhala Brand des Gasthauses zur Wallhala des Ludwig Hämmerle am 23. Octbr.
Montag Nachmittag 4 Uhr wobei die Sturmglocken nur ein Zeichen gaben, dafür aber mit dem Horn allarmirt wurde. Über die Löschaction kann ich nichts sagen, da ich krankheitshalber daran verhindert war. Nur dass das Wasser auf der Widnauerbrücke aus dem Rhein bezogen wurde, u. dass das ganze Objeckt total niederbrante.
Gebh. Fitz Hptm.
Vorarlberger volksblatt: 25.10.1911
Lustenau, 23. Oktober. (Brand.) Heute nachmittags 4 Uhr brannte die Wirtschaft zur „Walhalla“ (Parzelle Wiesenrain) nieder.
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Schillerstrasse 1 - Brand bei Isidor Hämmerle, zum Adler
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1911 Brand bei Isidor Hämmerle, zum Adler, Schillerstr.1 Zum 3. male in dieser Woche erscholl zirka ½ 1 Uhr nachts der Schreckensruf „Feuer“! Der große freistehende Stadel des Gastwirtes Herrn Isidor Hämmerle zum Adler stand in Flammen. Das Vieh konnte nur mit größter Mühe gerettet, die Landwirtschaftlichen Geräte, wie Mäh- u. Wendemaschinen, sowie verschiedene Wagen, ebenfalls nur durch äußerste Anstrengung in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr fand bei ihrem Eintreffen bereits ein sprühendes Flammenherr vor. Das gefräßige Element, daß an den alten Holzteilen u. an den Futtervorräten überreiche Nahrung fand, hatte in rapider Entwicklung schon den ganzen Stadel ergriffen. Die energisch in Angriff genommenen Löschversuche erwiesen sich als vergeblich, das ganze Objekt brannte bis auf die Grundmauern nieder, das Vereinshaus zur Krone und das Gasthaus zum Adler selbst standen in großer Brandgefahr. Die Feuerwehr hatte einen sehr schwierigen Stand, da die Hitzeentwicklung eine sehr große war, trotzdem rückte sie aber dem Feuer tüchtig auf den Leib, unterstützt durch die vortreffliche Leistung der großen Kirchdorfer Spritze, die am Feuerwehrbrunnen in der Gärtnerstraße aufgestellt auch diesesmal wiederum sich gut bewährte u. reichliche Mengen Wasser lieferte. Die Rheindorfer Spritze war am Wassergraben in unmittelbarer Nähe des Brandobjektes in Tätigkeit. Durch volle 6 Stunden wurden die Spritzen in ununterbrochener, tadelloser Arbeit gehalten, welchem Umstand es dank der Aufopferungsvollen Arbeit der Feuerwehrmänner, zuzuschreiben ist, daß die vom Brande gefährdeten Nebengebäude von dem Feuer verschont blieben. Um zirka 3 Uhr war die Hauptgefahr beseitigt u. konnte der Brand als lokalisiert betrachtet werden, dennoch dauerten die Ablöschungs- u. Aufräumungsarbeiten bis 8 Uhr morgens. Das Auseinanderreißen der Heu- u. Streuevorräte nahmen wieder einige Stunden in Anspruch. Über 1000 g. Heu fielen dem Feuer zum Opfer u. erleidet der Abbrändler einen nicht unbedeuteten Schaden, im übrigen ist Hämmerle durch Versicherung gedeckt. Auch das Vereinshaus hatte infolge der ungeheuren Hitze an den Fenstern ziemlichen Schaden erlitten. Brandlegung wird als mutmaßliche Ursache angenommen; es wurde auch eine Verhaftung diesbezüglich gemacht, jedoch mußte der Mann wegen Mangel an Beweisen in einigen Tagen außer Haft gelassen werden. 90 Feuerwehrmann waren unter Hauptmann Fitz ausgerückt, 63 Mann in Zivil halfen pumpen. Herr Isidor Hämmerle, der zur Zeit des Brandes nicht anwesend war, hat in anerkennender Weise dem Feuerwehrverein für die Hilfeleistung den Betrag von Kr. 50.- gespendet, wofür ihm auch an dieser Stelle der herzliche Dank ausgesprochen sei. Die Brände in Lustenau mehren sich in letzter Zeit ganz unheimlich. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am Sontag 6. Aug. Früh ½ 1 Uhr Brand des Stadels des Isidor Hämmerle zum Adler Anwesend Mitglieder Schon wieder wurden wir durch Feueralarm aufgeweckt, u. dürfte fast eher Brandlegung als nur Zufall angenommen werden. Wasser wurde vom Feuerlöschbrunnen des Jos. Hagen Schloßbaur in die blaue Spritze, welche vor dem Hause des Joh. Hämmerle Adlerwirts stand, geleitet. Rheindorfer Spritze wurde auf der Brücke zwischen Brandobjekt u. Kegelbahn in Betrieb gesetzt, da der Widumgraben durch Inbetriebsetzung der elect. Pumpe beim Brunnen hinterm Morgen genug Wasser hatte. Später nach Localisirung des Brandes, fuhr mann mit der große Spritze an letzterem Platz, u. arbeitete von dort mit 2 Schlauchleitungen, währendem die Rheindorfer u. blaue Spritze ausgeschalten wurden. Pumpmannschaft aus dem Zivil hatten wir im Gegensatze zu früheren Jahren bei den letzten Bränden in Hülle, ein Zeichen der schlechten Verdienstverhältnisse, so dass wir genötigt sind, dies für die Zukunft zu regeln. Hackenmannschaft kam da nicht in Verwendung, wie bei den letzten 2 Bränden, wo selbe eingreifen mußten. Auch hier dauerten die Abräumungsarbeiten, wegen der Unmasse aufgespeicherten Futters lange Zeit, u. konten erst um 8 Uhr Vormittags nach Notierung von 7 Stunden abtreten laßen. Die Wache übernahmen Obmann Gebh König mit 10 Mann. Löschgeräthe wurden jedes Mal Sofort von unserem Zeugwart Gebh. König wieder in brauchbaren Zustand gesetzt, u. besonderes Augenmerk auf das Schlauchmaterial gerichtet Gebh Fitz Hptm.
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Grindelstrasse - Brand bei Gottfried Hagen "Waibels"
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1911 Brand bei Gottfried Hagen, Waibels, Grindelstr. Heute nacht ½ 11 Uhr wurde die Einwohner Lustenau´s durch Feuersignale u. durch die schauerlichen Klänge der Sturmglocken zum Zweitenmale in dieser Woche aus dem Schlafe aufgeschreckt. „Im Grindel brennt´s“, so durchtönt es die Nacht. Es brannte das Ökonomieanwesen des Gottfried Hagen an der Grindelstr. Nr. 6 Unheimlich schlugen die Flammen aus dem leicht entzündbaren Brandobjekte u. äscherten in kurzer Zeit das hölzerne Haus samt angebauten großen Stadel u. Scheune nebst den Futtervorräten vollständig ein. Das Feuer scheint im Stadel entstanden zu sein u. verbreitete sich so rasch, daß in weinigen Minuten das ganze Objekt in Flammen stand, die eine unheimliche Hitze verbreiteten. Eine Rettung der Gebäulichkeiten war von vorhinein gänzlich ausgeschlossen u. so beschränkte sich die Tätigkeit der Feuerwehr nicht mehr auf die Erhaltung derselben, sondern nur auf die schnellmöglichste Lokalisierung des Brandes den das dem Brandobjekte gegenüber liegende Haus des Hermann Riedmann Sattlers konnte nur mit der größten Anstrengung u. der regesten Tätigkeit der Feuerwehr gerettet werden. Es war wirklich ein Glück, daß Windstille herrschte, da sonst bei der Trockenheit u. Dürre ein furchbares Unglück entstehen hätte können. Der Besitzer des Hauses, ein 87 jähriger Greis u. eine im Hause wohnende Familie mit mehreren Kindern konnten nur noch ihr nacktes Leben retten. Alles Mobilar, samt Farnißgegenstände usw., sowie ein Schwein fielen dem raschen Elemente zum Opfer. Gottfried Hagen erleidet trotz Versicherungsentschädigung einen beträchtlichen Schaden, sowie auch die dort wohnende Familie durch die Zerstörung ihrer Habseligkeiten. 75 Mann der Feuerwehr waren unter dem Kommando des Hauptmannes Fitz am Brandplatze tätig, die von 137 Mann in Zivil bestens unterstützt wurden u. zwar waren 43 Mann bei der Rheindorfer, 54 bei der Großen, 20 Mann bei der blauen Spritze als Pumpmannschaft u. 20 Mann bei der Hakenmannschaft in Verwendung. Wasserbezugsort war wieder der elektrische Brunnen in der Morgenstraße. Die Kirchdorfer Spritze, als Wassertransporteur lieferte den beiden anderen Spritzen reichlich Wasser; nur einmal trat während den Löscharbeiten eine peinliche, längere Pause in der Wasserlieferung ein, in welcher mit der großen Spritze am Brunnen eine andere Stellung vorgenommen wurde, was für die Zukunft unbedingt vermieden werden muß. Die, „trockene“ Situation bei dem großen Brande war wirklich, wenn sie auch nur ganz kurze Zeit in Anspruch nahm, nicht nur eine peinliche, sondern sogar eine gefährliche u. muß darauf getrachtet werden, daß die Spritzen schon anfangs ihre richtige Aufstellung finden. Der große Feuerschein, den dieser Brand verursachte, veranlaßte das Feuerwehrkommando in Hohenems zur Alarmierung ihrer Feuerwehr die sich auch schnellstens sammelte u. uns zur Hilfeleistung beispringen wollte. Herzlicher Dank für den raschen Entschluß den wackeren Kameraden in Hohenems! Um 2 Uhr früh war die Gefahr für die Nachbarhäuser beseitigt. Die gänzliche Löschung der brennenden Futtervorräte u. die Auseinanderzerrung derselben, sowie der Brandtrümmer, dauerte jedoch bis 7 Uhr morgens, um welche Zeit dann die Feuerwehr einrücken konnte. Bei diesem Brande tat sich auch wieder die Hakenmannschaft, die unter Zivilkomando steht, durch ihre vielen, lärmenden Kommandos-Erteilungen, ganz besonders hervor u. dürfte gerade dieser Brand der Vereinsleitung der Feuerwehr Anlaß geben, hierin so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen, indem die Dirigierung der Hakenmannschaft ebenfalls unter das Feuerwehrkommando gestellt wird. Das zuschauende Puplikum, zum größten Teil „gepaart“, war natürlich auch wieder in großer Anzahl vertreten u. drängte sich so nahe an die Brandstätte heran, daß die Feuerwehrmänner ihren Weg manchmal durch die Menge erst bahnen mußten. Unser Mitglied Josef Riedmann, Havers Büngenstraße 30, verletzte sich bei diesem Brande an einem Finger. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am Donnerstag auf Freitag 4. Aug. Nachts ½ 11 Uhr Brand des Hauses Grindelstraße 6 des Josef Hagen Weibels Anwesend Mitglieder Alarm war auch diesmal gut, Sturmglocke wurde jedoch nicht lange gezogen. Feuer verbreitete sich rasch über das ganze Objekt u. war bei etwas Nordwinddruck das Haus des Hermann Riedmann anfangs sehr gefährdet. Es mußte eine Zeit lang infolge des Brandes die ganze Gemeinde Stromlos gemacht werden, u. konnte deshalb die elektrische Pumpe bei oben erwähnten Brunnen nicht in Funktion treten, weshalb der Saugschlauch eingelegt werden mußte, zudem die Transport Schlauchleitung einige ältere mangelhafte Stücke enthielt, u. dadurch während dieser Zeit bei dem beim Brandobjekt stehenden Rheindorfer u. blauen Spritze zweitweise Wassermangel eintrat. Requisiten waren alle am Platze. Auch hier ging ein Schwein zu Grunde. Die Lösch u. Abräumungsarbeiten dauerten, da eine große Menge Heu sich darin befand, bis 6 Uhr früh u. wurden 7 Stunden notirt welche bei der Versammlung am 10 ds ausbezahlt werden sollen. Es wurden 10 Mann Wache unter Obmann König zurück gelaßen, u. der Verein dann nach einigen Worten des Dankes aufgelöst. Vorarlberger Volksblatt: 16.08.1911 Lustenau, 4. Aug. (Brandunglück.) Zum 2. Male in dieser Woche ertönten gestern abends ½ 11 Uhr die Sturmglocken. Es brannte das Oekonomieanwesen des Gottfr. Hagen (Weibels) an der Grindelstraße. Das Feuer scheint im Stadel entstanden zu sein und verbreitete sich so rasch, daß in 2 Minuten das ganze Haus in Flammen stand. Der Besitzer des Hauses, ein 87 jähriger Greis, und eine im Hause wohnende Familie mit mehreren Kindern konnten nur noch ihr nacktes Leben retten. Alles Mobilar, Fahrnisse und ein Schwein fielen dem rasenden Element zum Opfer. Der Besitzer ist nur mittelmäßig versichert. Es war wirklich ein Glück, dass Windstille herrschte, da sonst bei der Trockenheit und dem fast allenthalben herrschenden Wassermangel ein furchtbares Unglück entstehen hätte können. Das Haus des Hermann Riedmann konnte nur mit den größten Anstrengung gerettet werden. Zu gleicher Zeit entstand in einem Hause ganz in der Nähe der Brandstelle ein Zimmerbrand, hervorgerufen durch eine brennenden Kerze. Derselbe konnte glücklicher Weise noch lokalisiert werden
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Morgenstrasse - Brand bei Franz Feuerstein, Ofensetzer
1 Schwein verbrannt Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1911 Mittags ½ 11 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brande allarmiert. Im Hause des Ofensetzers Franz Feuerstein in der Morgenstr. 2 war Feuer ausgebrochen, daß sich infolge der lang andauernden Trockenheit, Dürre u. Hitze mit großer Schnelligkeit über den ganzen angebauten Schild, über den Dachstuhl des Hauses, sowie über das oberste Stockwerk, in welches Dachwohnungen eingebaut waren, verbreitete, u. dasselbe bis auf den ersten Stock einäscherte. Das Feuer entstand im Schild auf der Südseite der Hauses u. ist die mutmaßliche Entstehungsursache darin zu suchen, daß in unmittelbarer Nähe einer Holzwand im Schild glimmende Asche ihre Ablagerungsstätte fand. Aus den Dachwohnungen konnte daher nur einiges Mobilar noch gerettet werden, während es gelang, aus der im ersten Stock gelegenen Wohnung des Abbrändlers alles in Sicherheit zu bringen. Im Schilde selbst kam ein Schwein in den Flammen um. Nach dem Auffahren der Feuerwehr am Brandplatze wurde der Angriff auf das verherende Element sofort energisch begonnen u. hatte dieselbe sehr harte Arbeit den Feuerherd auf den ersten Stock zu beschränken u. die Nachbarhäuser zu schützen. Die Löscharbeiten wurden insofern erleichtert, als das Wasser in ausgiebiger Weise dem von der Gemeinde neu erstellten elektrischen Brunnen in ziemlicher Nähe des Brandobjektes entnommen werden konnte. Nach etwa 1 ½ stündiger schwerer Arbeit konnte jede weitere Gefahr als beseitigt betrachtet werden. Die Löschungs- u. Abdämpfungs Arbeiten selbst aber währten noch bis 2 Uhr Nachmittag, um welche Zeit dann die Feuerwehr einrücken konnte. Der Abbrädler selbst ist durch Versicherung gedeckt, während die Mietparteien infolge Nichtversicherung einen erheblichen Schaden erleiden dürften. Bei den Aufräumungsarbeiten wurde von der Feuerwehr baares Geld im Betrage von Frs. 53.20 u. K.1.10, sowie ein goldener Ring gefunden, welche Wertgegenstände vom Komando in der Gemeindekanzlei hinterlegt wurden. Die Feuerwehr rückte in einer Stärke von 85 Mann unter Kommando des Hauptmann Fitz aus u. wurde noch von 107 Mann Zivil als Pumpmannschaft unterstützt. Außer einem massenhaft anwesenden zuschauenden Puplikums waren auch mehrere Gemeindevertreter am Brandplatze erschienen, die es in ihrer angeborenen Wichtigtuerei für nötig erachtet hielten, durch Erteilung von Befehlen an Feuerwehrmänner direkt bei den Löscharbeiten einzugreifen, ohne sich mit dem Kommando ins Einvernehmen zu setzen. Dieser lästige u. leidige Zustand muß einmal öffentlich gerügt u. die Herren auf die Bestimmung des Brandgesetzes verwiesen werden. Was die Feuerwehrmänner für solche Fälle selbst betrifft, muß gesagt werden, daß sie soweit sie selbst auf ihren richtigen Arbeitsplatze sind, also dort wo sie der Dienst ruft, solchen Befehlen einfach nicht nachzukommen haben, mit der höfl. u. entschieden Begründung, daß sie unter dem verantwortlichen Feuerwehrkommando stehen. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am Montag 31. Juli Vormittag ½ 11 Uhr Brand des Hauses Morgenstraße 2 des Franz Feuerstein Ofensetzer Anwesend Mitglieder Allarm war gut, Telefon, Feuerrufe, Hornsignale u. Sturmglocke, Windrichtung: mäßiger Nordwind. Wegen anhaltend trockener Witterung rasches umsichgreifen des Feuers u. waren Nachbargebäude von Solnu u. Kosmann sehr in Gefahr, Requisiten alle am Platz. Ein Schwein ging zu Grunde. Wasser wurde vom neuen Brunnen hinter dem Morgen mit der großen Spritze in Rheindorfer u. blaue transportirt. Erstere wurde mit der elektrischen Pumpe gespeist. Es wurde bis 2 Uhr gearbeitet u. hiefür 3 Stunden ausbezahlt. 6 Mann übernahmen die Wache unter Obmann König. Vorarlberger Volksblatt: 02.08.1911 Lustenau, 31. Juli. (Vom Tage.) Heute vormittags halb 11 Uhr ertönten Feuersignale. Das Wohnhaus des Franz Feuerstein, Ofensetzer in der Morgenstraße, brannte total nieder. Einem Rinde wurde der Fuß angebrannt, zwei Schweine verbrannten vollends. Wegen des stark wehenden Windes mußte beim Löschen auf die nahestehenden Objekte das Hauptaugenmerk gerichtet werden.
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Schillerstrasse - Brand der Badeanstalt des Franz Josef Hollenstein
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1911 4. Juli. Brand der Badeanstalt des Franz Josef Hollenstein. Kurz nach 4 h nachmittags kam im unbewohnten Hause Nr. 38 in der Schillerstr., ehemalige Badeanstalt des Franz Josef Hollenstein Feuer aus, welches mit riesiger Schnelligkeit das Paterre, in welchem sich der Warteraum und der Kassenraum, die Badezellen usw. befanden, bereits vollständig zerstörte. Die Alarmierung der Feuerwehr geschah durch Sturmläuten und Hornsignale und traf dieselbe in einer Stärke von 50 Mann mit sämtlichen Requisiten mit Anerkennenswerter Schnelligkeit auf dem Brandplatze ein. Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen die Flammen bereits auf der Westseite zur Haustüre heraus und ergriffen die Außenseite der Wand bis zum Gibel. Die Kirchdorfer Spritze wurde am Feuerlöschbrunnen bei der Armenanstalt aufgestellt und leistete infolge der unmittelbaren Nähe des Wasserbezugsortes sehr gute Dienste. In Verwendung kamen zirka 80 Meter der großen Schläuche mit dem großen Mundrohr. Nachdem die westliche Außenwand gelöscht war, drang die Löschmannschaft in tatkräftiger und zielbewußter Weise in das Paterre ein, sodaß nach kürzester Zeit, infolge der ausgiebigen Wassermenge der Brand bekämpft werden konnte. Auch auf der Nordseite drangen die Flammen vom Paterre aus durch ein mittleres Fenster auf die Außenseite und ergriffen die Wandteile bis zum Dache. Das Paterre wurde, wie gesagt bis auf den Heizraum vollständig im Inneren zerstört, die Zimmerdecken selbst jedoch brannten nicht durch. Der erste Stock, in welchem sich die Wohnräume befanden, blieben daher vom Feuer im Inneren gänzlich verschont. Nachdem das Haus schon mehrere Wochen unbewohnt war – der Besitzer wohnt mit seiner Familie in der Schweiz – ist fast mit voller Sicherheit anzunehmen, daß der Brand gelegt wurde. Was die Bekämpfung des Brandes anbetrifft, Habseligkeiten waren keine zu retten, kann nur allen und jedermann, der hiebei beteiligt war, volles Lob gezollt werden. Der Brand war nach Ausbruch in zirka 25 Minuten vollständig gelöscht und alle Gefahren vorüber. Am meisten gefährdet war der neuerbaute Armenhausstadel, sowie das Armenhaus selbst. Auszug aus der Originalabschrift der Chronik von Gebhard Fitz Hauptmann Am 4. Juli Dienstag Abends ½ 5 Uhr Brand der Badeanstalt Schillerstraße 38 Der Brand entstand im unteren Stock also in den Baderäumlichkeiten, u. griff rasch um sich, da alles hölzern u. gut brennbar war, doch waren Fenster u. Läden so gut wie möglich verschlossen u. kam deshalb lange nicht zum Ausbruche. Doch bei der Thüre auf der Westseite u. durch ein Fenster auf der Nordseite schlug das Feuer dann unterhalb außerhalb am Hause hinauf. In circa 10 Minuten fuhr dann die große Spritze auf die an den Brunnen bei der Armenanstalt gestellt wurde, von wo aus dann eine Schlauchleitung (Transportschläuche) mit einem derart ergiebigen Wasserstrahl auf das Feuer gerichtet wurde, dass binnen 10 Minuten dasselbe gelöscht war. Er wurde dann noch eine Brandwache von 5 Mann zurückgelaßen u. die Mannschaft etwa 45 Mann nach Auszahlung einer Stunde entlassen. Alarm war gut. Haus unbewohnt. Gebh. Fitz