Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1923
Zimmerbrand infolge Kurzschluß abend 8 h im Wohnhause des Joh. Hagen Ww vulgo Jockelers Alpstr. 14, welcher mittels Minimax durch Anton Holzer gelöscht werden konnte, somit nicht allarmiert wurde. Verbrannt ist: Kleider, Wäsche. Angebrannt Kleiderkasten, 1 Bett, die Wände.
Als Brandwache verblieben von 9 h abends bis 5 h früh die Wehrmänner Simon Fitz und Josef König Kübelis. Der Schaden wurde mit 650.- Schweizerfrank gedeckt.
Vorarlberger Volksblatt: 22.09.1923
Lustenau, 23. Sept. (Brand.) Gestern abends entstand im Hause der Witwe Hagen (Alpstraße) ein Zimmerbrand, welcher durch das rasche u. umsichtige Eingreifen der Nachbarn gelöscht werden konnte, so daß ein größeres Unglück verhütet wurde.
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Jahnstrasse - Grossbrand Doppelhaus Willibald Bösch u. Johann Braun
Auszug aus dem Original-Protokoll Über die am Sonntag den 12. Dezember 1920 Mittag ½ 1 h stattgefundenen Vereinsversammlung im Gasthause zum Löwen unter Vorsitz des Hauptmann Fitz Gebhard. Besprechung des am 7. d. M. stattgefundenen Brandes in der Jahnstraße Nr. 25. Zu diesem Punkte ergriff Hptm. Fitz das Wort. Entschuldigte sich daß er Marode war und leider nicht erscheinen habe können. Er sei dann aber dennoch auf den Brandplatz gegangen und habe gesehen daß der Brand einen für uns sehr günstigen Charakter getragen habe. Es herrschte Windstille. Der Wasserbezugsort sei am Feuerlöschbrunnen b. Jos. Bösch sehr nahe gewesen und zudem die Nachbarnhäuser nicht in unmittelbarer Nähe gestanden. Wäre es das Gegenteil von dem Erwähnten gewesen, würde man gesehen haben daß es für unsere Wehr nicht so gut und günstig abgelaufen wäre. Er eröffne Depate und bitte um rege und sachliche Aussprache. Obersteiger Fitz Franz Anton ergriff das Wort. Bei seinem Eintreffen sei die Spritze Kirchdorf bereits in Tätigkeit gestanden, das Feuer mit einer Leitung (Transportschlauch) angegriffen. Er habe die Situation übersehen und gefunden daß an eine Rettung des Gebäudes nicht mehr gedacht werden konnte, da das Feuer bereits den Dachstuhl ergriffen hatte. Man konnte nur an eine Abdämpfung des Feuers mehr denken. Als das Feuer soweit zurück geschlagen war daß eine Weiterverbreitung aus geschloßen erschien wurde die Leitung eingestellt u. 2 Leitungen mit Normalschlauch erstellt um das Feuer von 2 Seiten angreifen zu können um so schneller und kräftiger abdämpfen zu können. Wäre wie Hpt. Fitz schon erwähnte, nicht alles uns so günstig gelegen würde man gesehen haben, daß unsere Wehr mit der Schlagfertigkeit nicht auf der Höhe der Zeit mehr gestanden wäre. Hier hätte sich der leider so mangelhafte Besuch der Übungen und Proben sicher gerächt das Ansehen des Vereines hätte bei der Bevölkerung starke Einbuße erlitten. Nachdem noch mehrere Kameraden gesprochen, aber alles so auf das Erwähnte sich bezog ergriff Ehrenhauptmann Hämmerle das Wort: In gewohnten Ausführungen entwarf er ein Bild über einen heute stattfindenden Brand. Ein jeder dem heute sein Haus verbrenne, wenn er glaube noch gut Versichert zu sein, ein armer Mann werde. Unersetzbar sei heutigen Tages der Schaden der ein Solcher erleide. Es sei aber auch die Pflicht eines jeden echten Wehrmannes dahin zu wirken und die Bevölkerung auf einen heutigen Brand mit seinen Folgen aufmerksam zu machen das Feuer besser zu verhüten ist als löschen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1920 Brand in der Jahnstr. Nr. 25 ¼ 7 h früh, Doppelhaus gehörend dem Joh. Braun und Wilibald Bösch Schuster. Nach einem Zeitabschnitte von 42 Monaten ertönte heute früh ¼ 7 h die Sturmglocken welchen sich auch gleich Hornsignal und Feuerrufe bemischten. Erschreckt eilten die ahnungslosen Bürger auf die Straße um schnell zu forschen wo sich die Unglücksstätte befinde. Purpur rötete sich der Morgenhimmel und eiligst begab sich Alt und Jung zur Stätte wo verherendes Element schrankenlos alles erreichbare zuvernichten trote. Die Feuerwehr mit Spritze Kirchdorf und Gerätewagen fuhr 10 Minuten vor 7 Uhr am Brandplatze auf. Die anderen Spritzen von Rheindorf, Grindel Wiesenrain sowie die Feuerhacken fuhren in einem Zeitraume von 20 Minuten ebenfalls am Brandplatze auf so daß sämmtliche Geräte um 7.15 h am Orte waren. Die Spritzen musten aber, da Windstille herschte, das Brandobjekt nicht besonders groß war zudem der Wasserbezugsort nur 10 meter entpfernt sich befand wo die große Saugspritze schon in Tätigkeit sich befand nicht mehr eingreifen. Die große Spritze wurde bei Feuerlöschbrunnen bei Joh. Bösch Jahnstr. 24 postiert und mit einer Leitung Transportschlauch das Feuer an der Westseite angegriffen. Nachdem dem Feuer einiger maßen Einhalt geboten wurde, wurde das Wasser eingestellt. Die Transportschlauchleitung abgebrochen und 2 Leitungen mit Normalschlauch erstellt, damit von 2 Seiten die Abdämpfungsarbeiten vorgenommen werden konnten. Nach 2 stündiger angestrengter Arbeit konnte der Brand als abgedämpft betrachtet werden und die Löscharbeiten als beendet angesehen. Die Zivil Mannschaft die tüchtig mitgeholfen hatte wurde nachdem jeder auf geschrieben worden war, entlassen. Die Feuerwehr konnte bis auf eine Brandwache von 6 Mann unter Komando des Obersteiger Stellv. Hämmerle Robert, welcher zur noch totaler Abdämpfung die Spritze Wiesenrhein, 35 Meter Schlauch 3 Schaufeln, 2 Zabine, 2 Karsten, 2 Furken und 5 Wasserkübel belassen worden sind, mit den anderen Geräten ebenfals einrücken. Das Komando führte, da Hpt. Fitz marode war, Stellv. Grabher Albert. Von der Feuerwehr waren 54 Mann erschienen. Zivil Mannschaften wurden 29 Mann gebraucht. Daß sowenig Feuerwehr erschienen war, ist dem Umstande zuzuscheiben daß leider der Allarm kein Durchdringender war. So hörte man im unteren Teil der Gemeinde fast niergens einen Feuerruf so auch am Wiesenrheine. Wäre heute in der Nacht ein Brandausbruch es würde nach Umständen sehr lange dauern bis wirklich allgemein Allarmiert wäre. An Geräten kamen in Verwendung: Große Saugspritze Kirchdorf, Meter Transportschlauch Meter Normalschlauch. 1 Anlehnleiter, 1 Stockleiter, 1 Feuerhacken, 1 kleinerer Feuerhacken, 5 Schaufeln, 2 Karste, 4 Zabine und 3 Furken. Gerettet konnte von der Familie Braun werden: 2 Betten, 1 Kanapee, 3 Stühle, 1 Kasten und etwas kleinere Diverse Möbel, sowie ein ganz kleiner Teil Wäsche und Kleider. Von der Familie Bösch Willi konnte ihm die Schusterwerkstätte teilweise das Handwerkszeug ganz gerettet werden, sowie 2 Betten, 1 Kasten, 1 Tisch, 1 Komode, verschiedene andere kleine Möbel. Etwas Wäsche und Kleider sowie ein Kaninchen. Versichert waren: die Familie Braun 15000.- Kr und erhielten 12700.- Kr baar ausbezahlt von der Tiroler Landesassekuranz. Die Familie Bösch war b. Agent Bereiter Kasimir mit 65000 Kr versichert welcher Betrag ebenfalls bar ausbezahlt worden ist. Als Brandursache soll eine defekte Feuerungsstätte in der Werkstätte des Schreiners Braun gewesen sein, wo auch das Feuer zuerst entstanden sein soll, aber beim Löschversuche die Türen offen gelassen damit aber bewirkt daß das Feuer Luftzug bekommen hatte. Josef Vogel Schriftführer Vorarlberger Volksblatt: 10.12.1920 Lustenau, 7. Dez. (Brand.) Heute, bald nach sechs Uhr früh, stand das Doppelwohnhaus des Johann Braun und des Schuhmachers Willy Bösch (Jahn-Straße 25) in hellen Flammen. Beim raschen Umsichgreifen des Feuers konnten die Bewohner kaum das nackte Leben retten, der 70 Jahre alte Johann Braun zog sich am Kopfe bedeutende Brandwunden zu. Trotz der anerkennenswerten Anstrengung der zuerst am Brandplatze Erschienenen konnten nur wenige Möbel geborgen werden. Dank der Windstille blieb der Brand auf das eine Haus beschränkt und die rasch erschienen Feuerwehr konnte sich auf die Eindämmung des Brandes beschränken. Die beiden betroffenen Familien gehören dem Arbeiterstande an, sind nur schwach versichert und werden mit der Versicherungssumme kaum die notwendigen Kleider beschaffen können. Da die bedauernswerten nicht in der Lage sind, sich vor bitterer Not zu schützen und ohne Kleider, Wäsche, Nahrungsmittel und Brennstoffe dastehen, sei die innigste Bitte ausgesprochen, die Armen vor grauser Not zu schützen und sie durch Spenden tatkräftig zu unterstützen. Schon der Gedanke, selbst von schwerem Unglücke verschont zu sein, muß jedes fühlende Herz zu werktätiger Nächstenliebe bestimmen.
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Hofsteigstrasse - Brandausbruch bei Wwe. Marie Hämmerle
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1919 Jänner 28. Brandausbruch im Wohnhause Hofsteigstr. Nr. 42 gehörend der Ww Marie Hammerle geb. Fitz Nachmittag zrk. 4 h. Auf unerklärliche Weise brach im oben genannten Hause in der hinteren Dachkammer ein Schadenfeuer aus. Das Feuer wurde von einem Schulmädchen dass eben nach Hause kam entdeckt. Sofort wurde mit dem Löschen von Seite der Hausbewohner begonnen. Ein in einem Nachbar-Hause arbeitender Feuerwehrmann, der vom Ausbruch des Feuers hörte griff dann tatkräftig ein und konnte dem Feuer in kurzer Zeit Herr werden. Etwas Laub daß in dem Zimmer lagerte wurde auf den Boden über dem ehemaligen Stickereilokale befördert. In der Meinung das Feuer gelöscht zuhaben begab sich der Feuerwehrmann Eberle Frz. Josef wieder an die Arbeit mit der Weisung ja noch fleißig nachschau zu halten. Um ½ 8 h abends bemerkten die Bewohner ebenfalls wieder starken Rauch. Das Feuer war wieder am auflodern, nur starker als das erstemal. Sie allarmierten die Nachbarn. Auch diesesmal konnte dem Feuer halt geboten werden und gänzlich abgedämpft. In der in sehr Aufgeregten zustande befindlichen Hausinsaßen äußerte sich eine lange Furcht mit dem Bemerken nicht alleine diese Nacht im Hause wohnen zu dürfen. Nun begab sich ein Sohn des Hollenstein Adelbert zum Frühlingsgarten zur Gendarmerie um Anzeige des Falles zu erstatten. Die Gendarmerie Verständigte sofort das Feuerwehrkomando welches dann den Gottfried Hämmerle Rüttebüngers u. den Florian Vogel als Wache bestimmte. Diese beiden Wehrmänner traten den Dienst um 11 h nachts an u. verblieben bis 6 h früh des 29./1. Nachdem Sie sich fest überzeugt hatten das ja kein Fünkchen Feuer mehr sich befand. Der Schaden beläuft sich auf zrk. 800 Kr. u. ist in der Tiroler Vorarlberger Versicherung versichert. Die beiden Wache haltenden Wehrmänner wurden je 14 Marken á 50 Heller vom Vereine ausgefolgt.
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Alpstrasse - Brand des Hauses Wwe. Anna Marie Hämmerle "Germans"
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1917 Brand des Hauses der Ww Hammerle Anna Marie (Germans) Alpstr Nr. 1 um 11 h Nacht Am 21. Juni abends zirka 8 h stellte sich ein sehr starker Südwest Wind ein, welcher raßend anhielt. Mancher Bürger sah bangend dem Tosen des Windes zu, mit dem Gedanken wenn nur heute kein Feuer zum Ausbruche kommt. Doch es soll manchen so sinnenden Bürger täuschen. Zirka um 11 h ertönten Feuerrufe, Sturmgeläute u. Feuersignale. Der Himmel war gerötet u. Flugfeuer flog gleich einen Schneetrei durch die Luft. Gleich beim ersten Anblicke muste schon der Laie den Eintruck entpfangen, daß es ein großes mit brennbaren Stoffen enthaltenden Gebäude sein müsse. In der Tat war es auch ein großes Bauernhaus mit sehr vielen Geräten, Heu Streue und sonstigem sehr leicht brennenden Gegenständen. Die Feuerwehr die um 11.15 h mit allen Geräten am Brandplatze erschien fand das ganze Haus von oben bis unten in ein Flammenmeer gehüllt. Auch eine Truppe unseres Grenzschutzes erschien mit der Feuerwehr gleichzeitig unter Führung des Herrn Kafka. Das Komando führte Herrn Hauptmann Fitz Gebhard. Infolge starken Flugfeuer wurden sogleich Mannschaften in die vom Feuer gefährdeten Häuser entsendet, welche sogleich die nötigen Vorkehrungen trafen um dem Flugfeuer wirksam entgegen zu tretten. Es entstanden auch tatsächlich an 2 Häusern Feuer welches jedoch im Keime erstickt werden konnte. Diesen Wachabteilungen wurden bei gestellt an Geräten alte rote Druckspritze, Druckspritze Wiesenrhein, 6 Handspritzen u. entsprechend Wassereimer u. Kübel. Zur Bekämpfung des Brandherdes wurde die große Saugspritze am Brunnen Alpstr. postiert (100 Mtr entpfernt) u. die blaue Druckspritze, sowie Rheindorfersaugspritze gespeißt. von diesen 2 Spritzen wurde dann mit 3 Leitungen dem Feuer entgegen getretten. Alle nicht zum pumpen, schlauchlegen u. sonstigen Arbeiten verwendeten Mannschaften arbeiteten an den Einreißungsarbeiten unter Komando des Hpt. Stellv. Albert Grabher. Nach 5 stündiger sehr anstrengender Arbeit konnte das Feuer als lokalisiert betrachtet werden. Der Sturmwind ließ um 2 h Nachts nach u. stellte sich Regen ein. Nachdem der Sturmwind sich gelegt hatte, und man die Gefahr betreffend durch Flugfeuer der Nachbargebäude für ausgeschloßen erkannte, wurden die dort Wachehabenden Mannschaften eingezogen und am Brandplatze verwendet. Zirka 5 h früh konnte die K.K. Grenzschutzmannschaft entlassen werden. Auch die Feuerwehr konnte nebst einer Brandwache von 10 Mann unter Komando des Engelbert Hämmerle einrücken. Die Wache blieb bis um 12 h der Nacht am Brandorte tätig. Der Wache wurden an Geräten beigestellt. Saugspritze Rheindorf u. Spritze Wiesenrhein sowie 1 Anlehnleiter 4 Zabine 3 Furken 4 Schaufeln. An Geräten kamen in Verwendung Saugspritze Kirchdorf mit 100 Mtr Transportschlauch “ Rheindorf 2 Lt. “ 90 “ Normal “ Druckspritze Oberfeld 1 “ “ 70 “ “ “ “ Wiesenrhein 1 “ “ 40 “ Schlauch Handspritzen 7 Stück Anlehnleitern 2 “ sowie 3 Feuerhacken u. verschiedene Abräumungsgeräte. Feuerwehrmänner waren ausgerückt 35 Mann Grenzschutzmannschaft 58 “ Zivil “ 49 “ Zusammen 142 “ An Fahrnissen konnte gar nichts gerettet werden ebenso an Mobillien nichts. Von den Haustieren konnte nur mit der größten Mühe das Pferd gerettet werden. 3 Kühe, 2 Rinder und 1 Schwein musten leider dem Feuertode überlassen bleiben. Die Tiere waren nicht Versichert, konnten jedoch die 3 Kühe noch geschlachtet werden. Haus u. Fahrnisse waren in der Tiroler Vorarlb. Versicherung mit Kr 17460 versichert. Erhalten 15171 Kr. jedoch erleiden die Abrändler einen Schaden von wenigstens 2500 Kr. Brandursache unbekannt. Vermutet wird Selbstentzündung des Heues. N.B. Um 2 h erschien noch die Feuerwehr Dornbirn mit Motorspritze konnte jedoch sofort wieder einrücken weil jede Gefahr vorüber war. Auch die Feuerwehr Au im Rheintal wollte zur Hilfe kommen, wurde jedoch vom K.K. Grenzschutzkomando nicht über die Grenze gelassen, wegen der Grenzsperre mit der Schweiz. Vorarlberger Volksblatt: 24.06.1917 Lustenau, 22. Juni. (Brandunglück) Gestern, abends um 11 Uhr, brach im Hause der Witwe M. A. Hämmerle (Germans, Alpstraße) Feuer aus, das sich infolge des orkanartigen Sturmes rasch ausbreitete. In der Stube waren Frau Hämmerle, beide Töchter und ein Kind des jüngsten Sohnes Franz (Wirt zur „Krone“), sowie ein Hütknabe; alle Hauseinrichtung, sowie 3 Kühe und 2 Rinder wurden ein Raub der Flammen; die Leute konnten nur das nackte Leben retten und erleiden einen großen Schaden da das Vieh unversichert sein soll. Indem stehen drei Söhne im Heere. Die große Trockenheit, der Mangel an Wasser und Mannschaft steigerten die Gefahr des nächtlichen Brandes, der beim Uebergreifen auf die Reichshofstraße viele Familien obdachlos machen hätte können. Die etwas tiefere Lage des Brandobjektes, die dicht anschließenden hohen Bäume und die Wehrarbeit der Bevölkerung bannten die Gefahr; Anerkennung und Dank verdienen die Grenzschutztruppe und unsere Feuerwehr.
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Kaiser-Franz-Josef-Strasse - Brandausbruch Rudolf Riedmann "Rosalers"
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1917 Brandausbruch im Hause des Rudolf Riedmann (Rosalers) Kaiser Franz Jos. Str. 32 um 10 h Vormittag Um 10.5’ h wurde durch Telefonruf der Bürgermeister Her Ehrenhauptmann Albert Hämmerle verständigt daß in oben bezeichneten Hause ein Feuer zum Ausbruche gekommen sei. Herrn Bürgermeister Hämmerle veranlaßte sofort die Allarmierung durch Sturmgeläute welchem sich sofort auch die Hornisten der Feuerwehr sowie die K.u.K. Grenzschutz Hornisten anschloßen. 10.15 h fuhr die große Saugspritze sowie Requisitten von Kirchdorf zur Brandstätte ab. Bei ihrem Eintreffen war aber der Brand schon soweit gedämpft, daß an ein weiteres Umsichgreifen desselben nicht mehr befürchtet werden muste. Die Nachbarn u. besonders Herrn Hermann Bösch Fabrikant der mit drei Feuerlöschapparaten (Perfekt) als Nachbar sogleich eingriff konnten das Feuer vor weiterer Ausbreitung im Zaume halten. Daß Feuer war im Stadel in der Streue zum Ausbruche gelangt, welches wie es sich dann noch während den Löscharbeiten erwieß von einem 4 – 5 jährigen Knaben des Hausbesitzers gelegt worden war. Verbrannt ist etwas Streue u. eine aus Holz bestehende Holz bezw. Bretterwand angebrannt. Der Schaden dürfte mit 150 Kr gedeckt sein, außerdem was durch ausräumen der Möbel aus dem Wohnhause noch etwa beschädigt wurde. Die Spritze wurde am Grindelkanale postiert und eine Schlauchleitung Transportschläuche 92 mtr gelegt, zum bei den Ausräumungsarbeiten der Streue sich etwa entstehenden noch vorhandenen Feuers sofort zudämpfen. Nach 1 stündiger Arbeit konnte die Wehr einrücken, bis auf eine Brandwache v. 4 Mann welche bis abends am Brandplatze verblieb Ausgerückt waren: 31 Mann der Feuerwehr 39 “ “ Grenzschutzkomp. Geräte wurden verwendet: Saugspritze Kirchdorf, 92 mtr Transport Schläuche. Vorarlberger Volksblatt: 05.04.1917 Lustenau, 3. April. (Tagesneuigkeiten.) Heute vormittags entstand im Hause des Rudolf Riedmann (Rosales, Kaiser Franz Josef-Straße) ein Brand, dem ziemlich bald durch des energische Eingreifen der Grenzschutztruppe Einhalt geboten werden konnte. Der Hauptsache nach verbrannte nur etwas Streue und Heu im Stadel. Die Rheindorfer-Spritze eilte mit dem Spritzenfuhrmann Herrn „Linden“-Wirt August Bösch zuhilfe. Beim Gasthaus zur „Austria“ überfiel diesen plötzlich ein Uebelkeit, er mußte in das Haus gebracht werden wo er in kurzer Zeit verschied. Der rasche Sterbefall dieses kräftigen Mannes erregte größtes Aufsehen und tiefe Erschütterung. Der Verstorbene war ein umsichtiger Geschäftsmann, betrieb Wirtschaft und Bäckerei nebst Viktualienhandlung hat sein Geschäft im Laufe der Jahre stets vergrößert und sich zu einem wohlhabenden und angesehenen Geschäftsmann in und außer Lande emporgearbeitet. Seine 5 Söhne sind in Kriegsdiensten, in der letzen Woche noch waren drei in Urlaub, ohne daß der eine vom anderen vorher etwas gewußt hätte. Nun lastet das ganze Geschäft auf den Schultern der Frau Luise Bösch, der in diesen schweren Zeiten allgemeine Teilnahme sich zuwendet. Was den „Linden“-Wirt von je auszeichnete, war seine Hilfsbereitschaft. Wenn es irgendwo nottat, ging man zum „Linden“-Wirt, er spannte ein, holte Arzt und Priester, überhaupt was gerade mangelte, bei Tag oder Nacht, ob arm oder reich, allen entsprach er. Das tat er um Gotteslohn; man soll für ihn beten, er komme nicht alle Tag in die Kirche, sagte er, wenn man ihn um die Schuldigkeit fragte. Und eben auf dem Gange dem Nächsten Hilfe zu bringen, ereilte ihn der Ruf Gottes. Wir hoffen, dass an ihm die Worte sich erfüllen; „Das Almosen ... machts, daß man Barmherzigkeit und das ewige Leben finde.“ Er ruhe in Frieden!