Bahnhofstrasse - Grossbrand Johann Hagen "Mänglis"

25.09.1936 | 01:00 | Brandeinsatz | Alarmstufe: ---
Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 6. Oktober 1936 abends 8 h im Gasthaus zur Wacht am Rhein, abgehaltene Herbst-Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch.


Kaum zwanzig Tage nach diesem Brande am 25. Sept. kam im im Hause Bahnhofstrasse 14 dem Joh. Hagen, Mänglis, Badlochstrasse gehörend neuerdings ein Schadenfeuer aus, zu dem der Vorsitzende Bericht gibt.

Um ca. 1 h früh bemerkten Passanten im Stadel des Hauses den Ausbruch des Feuers und machten Allarm der gut ausklang und die Wehr rasch zum Platze brachte.

Das Feuer hatte sich jedoch so rasch verbreitet dass die beiden im Stalle sich befindlichen Schweine nicht mehr in Sicherheit gebracht werden konnten und diese zugrunde gingen.
Infolgedessen fanden wir auch nur noch einen völlig ausgebrannten Stadel vor der jeden Augenblick einstürzen konnte und war auch das Feuer über den ganzen Dachboden verbreitet und in die Küche und zum Teil in die Wohnräume des ersten Stockes vorgedrungen.

Die Bewohner Mietpartei Ritter hatten Mühe das nackte Leben zu retten. Eine Rettung des Objektes konnte nach der gegebenen Lage nicht mehr in Frage kommen.

Der Angriff erfolgte mit zwei Leitungen. Später wurde noch eine dritte Leitung angeschlossen. Infolge einer Undichtheit in der Sauleitung wurde anfänglich nur ein geringer Druck erzielt. Trotzdem wurde der erste Angriff erfolgreich durchgeführt und die Kraft des Feuers gebrochen.

Nach längerer zum Teil harter Arbeit konnte dann die Feuer- und Glutstätte abgelöscht werden. Der Löschangriff war gut und konnte die Tatsache dass die Transportleitung verkehrt auf den Schlauchkarren gewickelt war keine Verzögerung herbeiführen, da die Beteiligten geistesgegenwärtig sofort die Schlauchhaspel in Verwendung nahmen.

Kam. Otto Hämmerle erklärt ebenfalls dass die Schweine unmöglich mehr in Sicherheit gebracht werden konnten.

Stellv. Peschl bespricht die Tatsache im Allgemeinen, dass die Brände entsprechend der Bauart der Gebäude und der Zeit des Brandausbruches jeweils derart rasch zum grossfeuer entwickelt sind, dass bei Anfahrt der Wehr immer schon das betroffene Gebäude als verloren gelten müsse. Dagegen könnte der beste Angriff mit allen modernsten Löschmitteln nichts mehr ausrichten.

Aufgabe der ersten Wehrmänner am Brandplatze müsse sein die entwicklung des Feuers bestmöglichst einzudämmen und zu behindern, was durch gutes Schliessen von Fenstern und Türen erreicht werden könne. Gewöhnlich finde mann jedoch die Fenster und Türen offen vor, da solange Inventar gerettet werde, bis man einfach vom Feuer vertrieben werde und werde es dann unterlassen Fenster und Türen wieder zu schliessen.

In der anschliessenden Aussprache werden die Erfahrungen noch erörtert und ausgetauscht.

Spritzenmeister Holzer frägt wer die Leitung verkehrt gehaspelt habe Darüber jedoch allgemeines Schweigen.

Kam. Ant. Hämmerle, Hohenemserstr. spricht zur Allarmierung, dass dieselbe manchesmal, wie gerade in diesem Falle unsanft ausgefallen sei, da ein Mordslärm im oberen Teil der Gemeinde, wenn es im Untersten brenne nicht gerade nötig wäre.

Es wird ferner noch die Möglichkeit der Errichtung einer lokalen Dauerverbindung besprochen.

Damit war die Besprechung der Brände erledigt.



Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936

Brand des Hauses Bahnhofstr 14. Besitzer; Hagen Johann. Mieter; Ritter Wilhelm u. Vogel Anselm.

In stürmischer naßkalter Regennacht riefen die Glocken und Horn wieder an die Arbeit.

Um 1 h nachts war im Stadel Feuer ausgebrochen das in dem altem zur gänze aus Holz erbauten Bauernhaus reiche Nahrung fand. Die Bewohner hatten Mühe das nakte Leben zu retten. Es war auch nicht mehr möglich die im Stalle befindlichen 2 Schweine zu retten.

Die Anhängespritze wurde beim Brunnen „Fischerbühel“ postiert und eine A Leitung gelegt und der Brand mit 2 Normal-Leitungen angegriffen.
Leider verzögerte ein Schaden an der Saugvorrichtung an der Anhängespritze die Löschaktion da ein Spritzenwechsel vorgenommen werden mußte.

Auch ein während der ganzen Löschaktion währender Wolkenbruchartiger Regen der alle Mann tüchtig durchnäßte, und kein so rasches arbeiten ermöglichte, zog die Brandbekämpfung in die länge.

Da Objekt daß schon infolge seiner Bauart schon wenige Minuten nach Brandausbruch verloren gewesen wäre brannte auch bis auf die Grundmauern nieder.
Die Wehr rückte um 5.10 h wieder ein. Anwesend;
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Holzstrasse 4 - Grossbrand Leander Holzer

Auszug aus der Original-Verhandlungsschrift vom 17. August 1936 im Gasthaus „z. Taferne“ abgehaltene Vereinsversammlung unter Vorsitz des Hauptmannes Josef Bösch. Donnernd schoßen die Motorräder des 3. Lustenauer Motorradrunden Rennens vom Start, beim „Lustenauer Hof“ als die Sturmglocken der Rheindorfer Kirche den in der Ferne erhallenden Motorlärm übertönten. In die ungeheure Menschenmenge die sich eingefunden hatte kam Bewegung als bekannt wurde daß im oberen Teil der Gemeinde Feuer ausgebrochen sei. Die mitlerweile wieder auftürmenden Rennfahrer wurden angehalten, und die auf der Strecke verteilten Wehrmänner und Sanitätsposten verständigt, und alle nicht unbedingt notwendigen Mannschaften zum Brandplatz beordert. Das Rennen wurde nach einer unterbrechung von zirka 15 Minuten wieder aufgenommen und zu Ende geführt. Die um 2.14 h beim Brandplatze eingetroffenen Löschmannschaften fanden follgende Lage vor. Um 1.55 h mittags brach vermutlich durch Brandlegung im Stadel des Leander Holzer Holzstr 4 Feuer aus, daß sehr schnell um sich griff und sofort auf den Dachstuhl des Hauses übergriff. Die herbeigeeilten Nachbarn konnten nicht mehr in den Stall in dem sich 2 Kühe und 1 Schwein befanden eindringen, und dieselben in Sicherheit bringen. Die Autospritze wurde beim Brunnen „Konsum“ postiert und mit 3 Normal Leitungen von der Süd und Nordseite der Stadel und von der Westseite ein Innenangriff ins Haus in dem das Stiegenhaus ebenfalls in Vollbrand stand vorgetragen. Der Angriff wurde rasch durchgeführt, und mußte vor allem darauf getrachtet werden das Vieh in Sicherheit zu bringen. Der Stadel wurde eingerißen und der Stalleingang freigemacht. Die 2 Kühe und das Schwein konnten zwar noch lebend geborgen werden, mußten aber sofort notgeschlachtet werden. Da sich die außen Mauern des Hauses stark nach außen neigten mußten infolge der Einsturzgefahr die im Hause arbeitenden Löschtrupps wieder zurückgezogen werden, wodurch sich das Feuer wieder ausbreiten konnte dem nun auch daß Obergeschoß zum Opfer fiel. Da nur 24 Mann anwesend waren, so gingen die Ablöscharbeiten langsam vorwärts, und mußten die nach dem Rennen freiwerdende Mannschaften zur Verstärkung und Ablöschung herangezogen werden. Die Wehr konnte dann erst um 9.20 h den Rückzug antretten. Anwesend waren beim Rückzug 40 Mann, daß Kommando führte der Hauptmannstellv. Peschl da der Hptm. abwesend war. Um 11.30 h nachts mußte die Motorspritze wieder in Aktion tretten da die ungeheuren Schuttmaßen wieder in Brand geraten waren und die mit nur kleinen Löschgeräten nicht gelöscht werden konnten. Der Hptm. Stellv. Peschl und Obersteiger Remigi Grabher erklärten die gesamte Löschaktion, und dankten der Mannschaft für das gute Arbeiten bei demselben, das auch auf die zahlreichen Fremden die vom Rennen herbeigeströmt waren (die Lustenauer blieben beim Rennen daß sie jährlich nur 1 mal, brennen aber vielmal sehen) einen guten Eindruck gemacht habe. Der Hptm. erklärt daß der Feuerwehr-Sachverständige der Landes-Feuer-Versicherung der ebenfalls anwesend war, kritisierte daß wir nicht mit Schaum löschten. Bei diesem Brande war es unmöglich mit Schaum anzugreifen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936 In fieberhafter Spannung hatten die tausende von Zuschauern dem Start der Motorrennfahrer zugesehen als die Sturmglocken der nahen Rheindorfer-Kirche den Tumult der donnernden Motoren übertönten. Das Rennen wurde kurz unterbrochen und die auf der Rennstrecke verteilten Feuerwehrmänner zum Brandplatz beordert. Die um 14.14 h am Brandplatz eingetroffenen Wehrleute fanden folgende Lage vor. Um 13.55 h mittags brach vermutlich durch Brandlegung im Stadel des Leander Holzer Holzstr 4 Feuer aus. Die herbeigeeilten Nachbarn konnten bereits nicht mehr in den Stall indem sich 2 Kühe und 1 Schwein befand eindringen und dieselben retten. Die Autospritze wurde beim Brunnen „Konsum“ postiert eine Transport-Leitung bis zur Anhängespr. gelegt und von der mit 3 N. L. auf der Süd und Nordseite der Stadel, und von der West-Seite ein Innen angriff ins Haus in dem das Steigenhaus ebenfalls in Vollbrand stand vorgetragen. Der Angriff wurde rasch durchgeführt, und mußte vor allem darauf geachtet werden daß Vieh noch in Sicherheit zu bringen. Dasselbe konnte nun zwar noch lebend geborgen werden, mußten aber sofort notgeschlachtet werden. Da sich die Mauern stark nach außen neigten und dieselben jeden Moment einstürzen konnten mußten die im Hause arbeitenden Löschtrupps zurückgezogen werden. Da nur 24 Mann anwesend waren so gingen die Ablöscharbeiten langsam vonstatten und mußten die nach dem Rennen freiwerdenden Mannschaften ebenfalls zum Brande beordert werden. Die Wehr konnte dann erst um 21.20 h den Rückzug antretten. Beim Rückzug waren 40 Mann anwesend. Das Kommando führte Hptm. Stellv. Peschl da der Hauptmann abwesend war. Vorarlberger Volksblatt: 10.08.1936 Lustenau, 10. August. (Der neunte Brand innerhalb von 7 Monaten.) Ziemlich genau um 2 Uhr, zur selben Minute, da das große Rennen an der Bahnhofstraße beginnen sollte, ging Feueralarm durch die Gemeinde. In der Holzstraße ging ein mächtiges Feuer auf. Ein Teil der nach vielen Tausenden zählenden Zuschauermenge entfernte sich vom Rennplatz, um den Brand anzusehen. Die Feuerwehr war, trotzdem fast die ganze Mannschaft für das Radrennen eingeteilt war, erstaunlich rasch mit der Spritze zur Stelle und konnte dadurch ein Umsichgreifen des Brandes auf die Nachbarhäuser verhindern. Das Brandobjekt wurde ein Raub der Flammen. Sogar sämtliches Vieh, zwei Kühe und mehrere große Schweine, konnten nicht mehr gerettet werden. Das Haus gehörte der Familie Holzer Genis (Stickereifabrik Holzer). Alle Hausinsassen mit Ausnahme der schon älteren Frau Hollenstein waren abwesend. Diese selber erschrack so sehr, daß sie nicht das geringste an Hausrat zu sichern vermochte hätte. Die Bevölkerung ergeht sich wohl in verschiedenen Mutmaßungen über diesen und im Zusammenhang damit über die vorhergehenden Brände, aber es scheint, dass die Brandursache noch keineswegs geklärt ist.
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Holzstrasse - Grossbrand Rudolf Vogel

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 17. August im Gasthaus „z. Taverne“ abgehaltene Vereinsversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmannes Josef Bösch. Zum Brande bei Rudolf Vogel Holzstr 29 am 23/7. ergreift der Hauptmann das Wort und führt aus: Binnen 8 Tagen riefen uns die Sturmglocken zum 3. mal zum Kampfe gegen den roten Hahn. Am 23/7 nachts 1.19 h brach wie gewöhnlich aus unbekannter Ursache im Stadel des obgenannten Feuer aus. Daßselbe breitete sich sehr schnell aus so daß bei Ankunft der Wehr die um 1.28 h eintraff der ganze Stadel verbrant und der Dachstuhl des Hauses in Vollbrand stand. Der Angriff erfollgte mit 3 Normal Leitungen von der Süd, Ost und Westseite woselbst sofort zum Innenangriff übergegangen wurde. Da vom Dachstuhl beständige Einsturzgefahr bestand mußte mit äußerster Vorsicht gearbeitet werden. Daß Mobilar des 1. Stockes wurde während der Löschaktion von der Wehr in Sicherheit gebracht, Ebenso die im Stickerei-Lokal eingelagerten Stoffe, Garne und eine große Anzahl Punsch-Karten. Die Ablösch und Aufräumungsarbeiten waren um 4.30 h beendet so daß die Wehr die in Stärke von 54 Mann ausrückte um 4.45 h Einrücken konnte. Josef Prandl der als Nachbar als Erster den Brand bemerkte erklärt das er durch das Praßeln und knattern des Feuers auf den Brand aufmerksam geworden sei. Er habe sofort Allarm geblasen und die Hausbewohner geweckt. Daß Vieh wurde von Nachbarn in Sicherheit gebracht. Der Brand habe sich mit unheimlicher Geschwindigkeit ausgebreitet. Obersteiger Remigi Grabher erklärt daß er durch Hornsignale geweckt wurde. Bei seiner Ankunft sei der Stadel bereits in Vollbrand gestanden, und der Dachstuhl ebenfalls vom Feuer ergriffen worden. Er bemerkt daß die Steiger beim Angriff näher an daß Feuer herangehen sollen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936 Brand bei Rudolf Vogel Holz 29 Binnen 8 Tagen riefen uns die Sturmglocken zum 3. mal gegen den rote Hahn! Nachts 1.19 h brach wie gewöhnlich aus unbekannter Ursache im Stadel des Obgenannten Feuer aus, daß mit unheimlicher Geschwindigkeit um sich griff. Als die Wehr um 1.28 h eintraff war der Stadel schon verbrannt, und der Dachstuhl in Vollbrand. Der Angriff erfollgte mit 3 Normal Leitungen von der Ost, Süd und Westseite woselbst sofort zum Innenangriff übergegangen wurde. Das Mobilar des 1. Stockes wurde während der Löschaktion von der Wehr in Sicherheit gebracht. Ebenso die in der angebauten Stickerei eingelagerten Stoffe Garne und eine große Anzahl Punschkarten. Die Löscharbeiten waren um 4.35 h beendet so daß wir um 4.45 h einrücken konnte. Anwesend 54 Mann. Vorarlberger Volksblatt: 24.07.1936 Lustenau, 24. Juli. (Brand.) In der vergangenen Nacht kurz nach 1 Uhr brach in der Scheune des Robert Vogel in Lustenau, Holzstraße, Feuer aus, durch das die Scheune und das Dachgeschoß des Wohnhauses eingeäschert wurde. Die Einrichtung konnte zum großen Teile in Sicherheit gebracht werden. Die Brandursache ist bisnun unbekannt.
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Badlochstrasse - Grossbrand Johann König

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 20. Juli 1936 abends ½ 9 Uhr im Gasthaus zum „Engel“ abgehaltene Vereinsversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmannes Josef Bösch. Am 15/7 früh 5.45 h ertönten die Sturmglocken der Rheindorfer Kirche wiederum. Die Wehr fand bei seiner Ankunft um 5.55 h das Wohnhaus des König Johann Badlochstr 33 in Vollbrand vor, und zwar hatte sich daß Feuer in alle Räume ausgedehnt so daß angenommen werden konnte, daß der Allarm wie gewöhnlich im Rheindorf, wieder zu spät eingesetzt habe. Der Brand war auch bereits schon um 5 h im Stadel ausgebrochen und hatte sofort auf daß Haus übergegriffen, so daß den 2 im Dachgeschoß schlafenden Töchtern der Rückzugsweg über die Stiege versperrt war, so daß Sie sich mit einer Leiter in Sicherheit bringen mußten. Vom Mobilar konnte ebenfalls fast gar nichts in Sicherheit gebracht werden. Bei Ankunft der Wehr wurde die Anhänge-Spritze auf der Brücke über den Rheindorferkanal postiert und eine A mit 2 N.L. gelegt und der Brand von der Süd und Nordseite angegriffen. Die Löschaktion war um 7.55 h beendet so daß die Wehr die in Stärke von 39 Mann ausrückte um 8.12 h einrücken konnte. Zu diesem Brand erklärt Otto Hämmerle welcher als erster am Platze eintraf daß er um 5.10 h durch Feuer-Rufe geweckt wurde. Bei seiner Ankunft sei der ganze Stadel und Dachstuhl des Hauses in Vollbrand gestanden, an irgend eine Rettung wäre schon damals nicht mehr möglich gewesen. Josef Hämmerle z Stern stellt den Antrag daß bei der Brücke Grüttstr in den Rheindorferkanal ebenfalls ein Rohr eingebaut werde. Bürgermeisterstellv. Schreiber wird den Einbau eines Rohres sofort veranlaßen. August Vetter bemerkt daß auf der Tafel im Spritzenhaus Reichsstr. 9 stand und er somit der Meinung war daß der Brand dort sei. Ferdi König klärt den Irrtum auf. Der Hptm. erklärt daß in Zukunft immer wenn möglich der Brandort angeschrieben werden soll. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936 Brand bei Johann König Badloch Nr. 33. Früh 5.45 h ertönten die Sturmglocken der Rheindorfer Kirche wiederum. Die Wehr fand bei seiner Ankunft um 5.55 h das Wohnhaus des Obgenannten in Vollbrand vor. Der Brand war bereits um 5 h im Stadel ausgebrochen und hatte sofort auf daß Haus übergegriffen so daß den 2 im Obergeschoß schlafenden Töchtern der Weg über die Stiege abgeschnitten war und sie über eine Leiter in Sicherheit bringen mußten. Das Mobilar war auch fast zur gänze ein Raub der Flammen. Die allarmierung setzte jedoch erst 45 Minuten nach Ausbruch ein so daß das Objekt bei Ankunft der Wehr verloren war. Die Anhängerspritze wurde beim Rheindorfer-Kanal postiert und mit Relais-schaltung mit 2 Leitungen angegriffen. Der Brand wurde nun rasch abgelöscht und konnten wir um 7.55 h einrücken. Anwesend: 39 Mann.
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Staldenstrasse 24 - Brand Gasthaus zum Grüner Baum

Auszug aus der Original-Verhandlungsschrift vom 15. Juni 1936 abends ½ 9 h im Gasthaus zum Freihof abgehaltene Vereinsversammlung unter Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch. Das Feuer entstand kurz vor 1 Uhr früh. Einige Minuten nach ein Uhr kam der Telephonallarm und schon in weiteren paar Minuten fuhr die Spritze ab. Für den Angriff stand der Wasserbezugsort, der Brunnen 20 m vom Brandobjekt, ausserordentlich günstig, sodass der Angriff ausserordentlich rasch, mit großer Wucht und daher auch sehr erfolgreich durchgeführt werden konnte. Bei Anfahrt der Wehr war das sehr grosse Haus mit eingebautem zweistöckigem Trakt und Stadel noch zum Großteil bedacht. Sonderbarerweise zeigte jedoch das Dach zwei verschiedene Durchbrüche und zwar vom Stadel her gegen das Haus und im Westanbau. Der Stadel stand Innen in Vollfeuer und über den Dachboden des Hauses schlugen die Flammen bis zur Südwand, während im Westtrakt sich das Feuer im Dachboden und im II. Stock breit machte. In dieser Lage erfolgte der Angriff und zwar mit einer A Leitung aus der von Westen her durch einen 20 m/m Strahl 10 Atmosphären das Wasser mit einer derartigen Wucht in den Brandherd schleuderten, dass in kurzer Zeit die Macht des Feuers gebrochen und wir Herr der Lage waren. Allerdings stand eine ausgedehnte Ablösch und Aufräumarbeit bevor zu der nur wenige Wehrmänner, da infolge des schlechten Allarms nicht mehr erschienen waren, zur Verfügung standen. Es war daher eine zweiter Allarm durch die Glocken im Rheindorf angeordnet worden. Mittlerweile wurde die B Leitung angeschlossen und auf Normalleitungen gegabelt und im weiteren Verlauf der Löscharbeit wurden weitere drei Leitungen statt der A. Transportleitung eingesetzt und zum Innenangriff vorangetragen. Da inzwischen auch noch mehr Wehrmänner erschienen waren wurden im I. Punkt und teilweise auch im II. Stock soweit als möglich die Einrichtungen geborgen. Eine besondere Gefahr beim ersten Angriff bildeten die stetig fallenden Ziegel und wurde der Hauptmann selbst beim Versuch in den Stall vorzudringen um die Schweine in Sicherheit zu bringen zu können, von Ziegeln getroffen. Der Hauptmann erklärt dass dies einer der grössten Brände war und habe die Wehr eine schwere Arbeit leisten müssen. Im Allgemeinen hat jedoch die Wehr sehr gut gearbeitet und war die Tätigkeit für jeden Kameraden sehr anstrengend, sodass der vom Brand leider Albert Hagen nach Abschluss der Löschaktion bespendete „Zbrind“ jedem recht wohl tat. Hagen wird hiefür der Dank ausgesprochen. In der folgenden Aussprache werden die Erfahrungen dieses Brandes erörtert und ausgetauscht. Es kommt hiebei neuerdings zur Anregung, dass jeder Wehrmann den Helm mit zum Brandplatze nehme und verweist Kam- Ezech. König auf die Gefahr die jedem droht der nur die Mütze trägt. Kam. Lud. Holzer erzählt den Verlauf vom ersten Allarm bis zur Durchführung des Angriffs. Franz Pregler gibt seine Erfahrungen beim Innenangriff im Westtrakt zur Kenntnis. Der Hauptmann stellt noch besonders fest dass die Voraussetzungen für die rasche Entwicklung des Brandes äusserst ungünstig waren. Allerdings war auch der rasche Angriff schuld, dass der Brand in verhältnismässig kurzer Zeit voll in unsern Händen war. Gottfried Hämmerle bemängelt, dass das Sturmläuten im Kirchdorf so rasch eingestellt wurde. Der Obersteiger bespricht noch die Einzelheiten des Aussen- und Innenangriffs und die sich hieraus ergebenen Lehren für die Zukunft. Damit war die Besprechung dieses Brandes beendigt, und brachte dieser der Wehr und jedem Wehrmann bestimmt neue Erfahrungen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936 Brand des ehemaligen Gasthauses „grüner Baum“ Besitzer: Albert Holzer. Nachts 1 h brach im Stadel des großen Holzhauses Staldenstr. Nr. 24 vermutlich durch Brandlegung Feuer aus, welches sofort auf den Dachstuhl des Hauses übergriff. Da Dasselbe verhältnismäßig langsam umsich griff konnten sich alle Parteien „Das Haus war von 6 Mietparteien bewohnt“ über die Stiege in Sicherheit bringen. Inzwischen setzte um 1.6 h im Kirchdorf der Glockenallarm ein der aber nur ganz kurz währte. Wohl war die Spritze in kürzester Zeit am Platze jedoch waren kaum 10 Mann anwesend so daß eine nochmalige Allarmierung nötig war. Erst auf daß Sturmläuten im Rheindorf wurden die nötigen Mannschaften hergebracht. Da wie schon erwähnt daß Feuer sehr langsam um sich griff und zudem der Brunnen direkt vor dem Hause war so konnte der Brand sofort lokalisiert und die Wohnungen fast zur gänze ausgeräumt werden. Um 4.50 h war der Brand gänzlich gelöscht und wurde der Rückzug angetretten. Vom Besitzer wurde die Wehr noch zu einem Imbiß eingeladen der dankend angenommen wurde. Anwesend: 31 Mann Brandwache: 3 Mann. Vorarlberger Volksblatt: 10.06.1936 Lustenau, 9. Juni. (Brand.) In der vergangenen Nacht um 1 Uhr brach in der Scheune des von 6 Parteien bewohnten Hauses des Gemeinderates Albert Holzer und Geschwister in der Staldenstraße Feuer aus. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr blieb zwar der Großteil des ganz aus Holz erbauten Wohnhauses erhalten, doch nahm es ziemlich starken Schaden, so daß es unter Rücksichtnahme auf das Alter und die Baufälligkeit dennoch zum Abbruche kommen dürfte. Die Einrichtung der verschiedenen Mietparteien konnte zum größten Teile in Sicherheit gebracht werden, zum Teile litt sie unter den Löscharbeiten. Da zur Zeit des Brandausbruches bereits alles im tiefen Schlafe lag, waren durch das Feuer auch Personen gefährdet. Die Brandursache ist bisnun ungeklärt.