Auszug aus dem Original-Protokoll über die am Sonntag den 8. März 1931 mittags 1 Uhr im Gasthaus zur Weinstube abgehaltenen Frühjahrshauptversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmannstellv. Peschl.
Besprechung des am 11. Febr. 1931 stattgefundenen Brandes bei Gebhard Bösch Zollers Hofsteigstraße.
Hiezu schildert Stellv. Peschl den Verlauf des Brandes bis Beginn der Löscharbeit.
Der Brand entwickelte sich im Nordteil des Lokales fraß sich durch die Decke und hatte bereits den ganzen Dachstuhl bis zur Südseite erfaßt.
Die gute Bauart, die nur schwere Luftzufuhr zuließ und die auf dem Doppelziegeldach liegende Schamdecke verhinderten jedoch den Ausbruch sehr lange. Die dann einsetzende Löschtätigkeit wurde durch die starke Rauch und Dampfentwicklung erschwert. Der Rauchabzug wurde dann durch Entfernung von zwei Schirmbrettern auf der Südseite bewerkstelligt. Rascher wäre der Abzug durch Dachöffnung mit dem Strahlrohr erfolgt.
Die Löscharbeit muß als sehr gut bezeichnet werden. Der Wasserschaden ist durch die wirtschaftliche Anwendung des Strahles so klein, wie dies nur möglich war.
Hierauf sprechen zu diesem Punkt noch Obersteiger Hämmerle und Herr Bürgermeister Karl Bösch, welche auf verschiedene Einzelheiten eingehen.
Kamerad Hermann Hämmerle ersucht, daß dafür Sorge getragen werde, daß die Zufahrten zu dem Brunnen frei gehalten werden, nicht daß der Straßenschotter wie in diesem Fall gerade beim Brunnen liege. Herr Bürgermeister sagt zu, daß den Straßenkommandanten und Fuhrleute entsprechende Weisung erteilt werde.
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1931
Um 12 Uhr 15 Min. nachts wurde die Wehr durch Feueralarm nach dem in der Hofsteigstr. befindlichen unbewohnten Stickereilokal des Gebhard Bösch „Zollers“ gerufen. Daselbst war auf der Nordseite aus unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen.
Bei Ankunft der Wehr um 12.40 h hatte das Feuer bereits die Decke durchbrochen und auf den Dachstuhl übergegriffen. Infolge des auf dem Dache liegenden Schnees welcher die Luftzufuhr verhinderte entwickelte sich der Brand langsam. Nachdem die Motorspritze beim zirka 120 m. vom Brandobjekt entfernt liegenden Brunnen postiert war wurde das Feuer von der Nordseite mit einer Normalleitung angegriffen. Schon nach wenigen Minuten war das Feuer auf seinen Herd beschränkt. Während die auf dem Dachboden befindlichen Wehrmänner sehr unter der starken Rauch und Dampfentwicklung zu leiden hatten so hatten die Schlauch und Spritzenmannschaften unter dem zur Zeit des Brandes herschenden Schneesturm ebenfalls keine leichte Arbeit.
Bemerkenswert bei diesem Brande war das mit Ausnahme des ersten Angriffes fast ohne Wasser gearbeitet wurde so das auch kein nennenswerter Wasserschaden entstanden ist.
Um 12.15 h konnte nach 2 stündlicher Arbeit der Rückzug angetreten werden. Zu diesem Brande rückte die Wehr in der Stärke von 23 Mann aus. Das Komando führte Hauptmannstellvertreter Hans Peschl.
Vorarlberger Volksblatt: 14.02.1931
Lustenau, 11. Februar. (Brand.) Letzten Dienstag brach im unbewohnten, alleinstehenden Stickereilokale des Gebhard Bösch (Zollers) aus bisher unbekannter Ursache ein Brand aus, der durch Vernichtung eines Fensters und eines Teiles vom Dachstuhl einen Schaden von 5500 Schilling verursachte.
Die im Lokale aufgestellten Maschinen wurden bei der Löschaktion durch Wasser stark beschädigt. Der Besitzer ist bei der Landesfeuerversicherungsanstalt in Bregenz versichert.
Weitere interessante Beiträge
1/2
Bahnhofstrasse 11 u. 12 - Grossbrand Doppelwohnhaus Geschw. Hämmerle "Hangis" und Josef Bösch
Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 10. November, abends 8 Uhr im Gasthaus „zum Schwanen“ abgehaltenen satzungsmäßige Vereinsversammlung unter dem Vorsitz des Hptm. Josef Bösch. Der Vorsitzende ersuchte den Kamerad Franz Pregler welcher als Erster auf dem Brandplatz eintraf um seine gemachten Wahrnehmungen. Pregler erklärte das Er um 1.15 h durch seinen Nachbar geweckt wurde. Bei seiner Ankunft am Brandplatze stand das ganze Haus in Vollbrand. Für die Nachbarobjekte bestand keine Gefahr. Kamerad Rudolf Knapp erklärte daß er nicht durch die Feueralarmglocke, sondern erst durch das Sturmläuten geweckt worden sei. Ferner sollen die vorhandenen Feuermeldestellen durch das Gemeinde-Blatt in erinnerung gebracht und wenn möglich eine hinzugestellt werden. Herr Bürgermeister Bösch stellte den Antrag das in die Wohnung des Postmeisters ein Nacht-Telephon eingebaut werde, so das von allen Nachttelephonstellen, an die Post Alarmmeldungen abgegeben werden können. Spritzenmeister Wimpissinger stellte den Antrag das an Stelle der Nachtwächter ein Turmwächter angestellt werde. Hptmstellv. Hans Peschl erwiederte das bei uns ein Turmwächter nicht in Frage komme. Herr Bürgermeister versprach bei der demnächst stattfindenden Post-Tagung betreffs Einbau des Nacht-Telephon vorzusprechen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1930 Am 5/11.1930 nachts 1 Uhr 15 Minuten, brach im Stadel der Geschwister Hämmerle „Gallus“ und Josef Bösch Bahnhofstr. 11 und 12 aus unbekannter Ursache Feuer aus. Dasselbe griff sofort auf das angebaute hölzerne Doppelwohnhaus über. Während im unterem Teile der Gemeinde sofort Feueralarmsignale gegeben wurden so wurde im Kirchdorf der Brand lange nicht bemerkt. Erst beim Glocken und Telephonalarm bemerkte man die starke Brandröte im nördlichen Teile der Gemeinde. Inzwischen hatte das Feuer das ganze Haus ergriffen so daß beim eintreffen der ersten Wehrmänner das ganze Haus in Vollbrand stand. Die beiden Parteien konnten fast gar nichts retten. Wenige Minuten nach bekanntgabe des Brandes traf die Rheindorfer Spritze am Brandplatz ein. Da die Autospritze noch immer nicht eintraf so begannen die anwesenden Wehrmänner die Schläuche der Rheindorfer Spritze auszulegen, welches aber infolge des defektens Schlauchhaspels langsam von statten ging. Endlich nach zirka 40 Min. ertönten die schrillen Signale der aufahrenden Autospritze. Sofort wurde eine Transportleitung zum Brandplatz gelegt mit welcher der erste Angriff auf das Feuer eröffnet wurde. Nachdem die Gefahr von den Nachbarhäuser abgewendet war, wurde mit 2 Normalleitungen der Brand direkt angegriffen. Um 6 Uhr 30 Min. war der Brand soweit eingedämmt das die Wehr nach 5 stündlicher Arbeit den Rückzug antreten konnte. Die Wehr rückte zu diesem Brande in der Stärke von 40 Mann aus. An Geräten kamen in Verwendung: Autospritze, Wasserbezugsort bei Feuerlöschbrunnen Bahnhofstr. 1. Ferner 200 m. Transportschläuche 60 m Normalleitung, 1Teilhahnen, 2 Krückenspritzen, Karste, Schaufeln und die Benzingas Lampe. Vorarlberger Volksblatt: 06.11.1930 Lustenau, 6. November. (Brandfall.) Gestern Mittwoch früh brach in dem an der Bahnhofstraße befindlichen Doppelwohnhaus, das von den Familien Gallus Bösch und Geschwister Hämmerle bewohnt war, aus bisher unbekannter Ursache Feuer aus, das an dem alten, ganz aus Holz gebauten Haus reichliche Nahrung fand und dasselbe in kurzer Zeit bis auf den Grund einäscherte. Mit knapper Not konnte das Pferd sowie das Vieh gerettet werden; während die Futtervorräte gänzlich die Wohnungseinrichtungen zum großen Teil den Flammen zum Opfer fielen. Dank der Windstille herrschte für die Umgebung keine besondere Gefahr. Die Betroffenen sind, wie man hört, nur unbedeutend versichert.
Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 12. August 1929 Montag abends ½ 9 h im Gasthaus zum Engel abgehaltenen Vereinsversammlung unter Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch. Hauptmann Josef Bösch schildert eingehend den Verlauf der Löschtätigkeit anläßlich des Heustockbrandes im Stadel der Armenanstalt. Er weist ganz besonders darauf hin wie weit der Brand bereits vorgeschritten war und daß der offene Ausbruch nicht mehr lange auf sich gewartet lassen hätte. Er betont daß die Löscharbeit tadellos vonstatten ging und die Mannschaft tüchtig und ganzer Kraft gearbeitet habe. Er spricht dafür allen den Dank aus. Ganz besonderer Dank gebührt den Kameraden Pirmin Vogel und Franz Fitz, die von morgens bis abends gearbeitet haben und die Löschtätigkeit am Anfang eingeleitet und bis zur Ankunft des Autogerätes fortgeführt haben. Schriftführer Gebhard Fitz bringt an den Ausführungen des Hauptmannes anschließend zur Kenntnis, daß er am Brandsonntag nachdem er im Verein mit dem bereits am Platze arbeitenden Wehrmännern Pirmin Vogel und Franz Fitz, den Entschluß zum Allarm der Wehr mit Bereitschaft der Autospritze gefaßt habe, vom Sturmläuten lassen abgesehen habe, da er die persönliche Ansage von Mann zu Mann nach der 8 h Messe für genügend gefunden habe und der Glockenallarm unnötige Aufregung verursacht hätte. Zum Brand selbst gibt er Aufklärung über den chemischen Vorgang bei der Gährung des frisch eingebrachten Heues und die weitere chemische Zersetzung der Pflanzen bis zur Verkohlung unter Luftabschluß. Stellvertreter Peschl führt weiter aus, daß dieser chemische Vorgang weiter nichts als eine langsame Verbrennung sei. Die entwickelte Hitze sei aber in der Mitte und gegen den Boden des Stockes bereits eine ganz bedeutende gewesen. Die Eisenträgerdecke mit armiertem Ziegelwerk auf welcher der brennende Heustock mit Abschluß eines Bretterbodens geruht habe wies auf der Naturseite bereits eine bedrohliche Erhitzung auf besonders wenn man bedenkt, daß das Eisen bei einer Erwärmung auf 500° 50% und bei 700° 75% der Tragfähigkeit einbüßt. Herr Bürgermeister Karl Bösch gibt ebenfalls noch interessante Aufklärungen zum Brande, gibt hierauf bekannt, daß die Gemeinde keinen Schaden erleide, da von der Versicherung der ganze Schadensbetrag ersetzt würde und nimmt dann die Gelegenheit der Wehr für die ausgezeichnete zielbewußte Löscharbeit den Dank und die Anerkennung der Gemeinde auszusprechen. In der Aussprache über diesen Brand kommen die wargenommenen Erfahrungen besonders zur Geltung. 1. Daß durch die natürliche Gärung sich das Heu entzünden kann ohne daß irgend ein Gegenstand sich im Stocke befinden muß. 2. Daß die Mundschwämme ein gutes Hilfsmittel zur Arbeit im Rauche darstellen und sollen die Wehrmänner die Schwämme jederzeit bereit haben. Ferner scheint es notwendig daß in solchen Fällen der ganze Stock abgetragen werde unter steter Bereitschaft des Wassers. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1929 Brand des Heustockes im Armenhausstadel Reichsstr. Nr. 9. Morgen 6 h. Allarm wurde durch Ansagen ausgeführt. Anwesende Wehrmänner 30 Geräte: Autospritze. Schlauchmaterial wurde verwendigt. 60 Meter Transport und 80 Meter Normalschläuche Wasserbezugsort: Feuerlöschbrunnen dortselbst. Der Brand wurde von unserem Kameraden Pirmin Vogel entdeckt der mit einem Geislein zum Zuchtbocke in den Stadel ging. Rasch wurde der Verwalter verständigt so auch die im alten Armenhause befindlichen Mietparteien und so ging es an die Arbeit. Nach zirka 1 stündiger Arbeit kam Kassier Fitz Franz u. Schriftführer Fitz Gebhard zur Hilfe wo dann Pirmin Vogel sagte man solle den Löschzug verständigen den in der Mitte des Stockes sei nach seinem dafür halten ein zimmlich großer Brandherd vorhanden und ihm durch die Arbeiten Luft zugeführt werde so daß ein Ausbruch erfolgen könnte und dann wenn nicht genügend Wasser der Stadel verloren sei. Dies wurde ausgeführt Fitz Gebhard verständigte das Komando. Es wurde schnell angesagt und um ½ 9 h rückte der Löschzug an. Die Arbeiten die es gab waren sehr anstregend. Den wenigstens 40 Fuhren Heu musten ins Freie geschafft werden. Dann die Hitze. Die Gase waren fast unerträglich. Doch arbeiteten die braven Wehrmänner unermüdlich bis jede Gefahr vorbei und das Heu aus dem Stadel entfernt war. Der Brandherd war jedoch wie angenommen in zimmlicher Ausdehnung und wäre auch in nicht langer Zeit zum Ausbruche gekommen. Für die Wehrmänner war dieser Brand sehr lehrreich gewesen. Alle konnten viel lernen und wird auch für die Bevölkerung zu ernster Mahnung sein. Die Wehr konnte nach 9 stündiger Arbeit um 6 Uhr Abend einrücken, mit der Genugtuung heute eine der schwierigsten Anforderungen glücklich gelöst zu haben. Vorarlberger Volksblatt: 05.08.1929 Lustenau, 4. August. (Selbstentzündung.) Im Oekonomiegebäude bei der alten Armenanstalt wurde heute früh, beobachtet, daß der Heustock säulenartig durchgebrannt ist. Es konnte einwandfrei festgestellt werden, daß sich das Heu selbst entzündet hat. Ein Teil der Feuerwehr mit der Motorspritze befindet sich an Ort und Stelle, wo das Heu aus dem Gebäude entfernt wird. Es waren ungefähr 40 Fuder Heu untergebracht, wonach der größte Teil als vernichtet anzusehen ist. Das Gebäude erleidet nur durch die Löschungsarbeiten einen Schaden. Objekt und Inhalt sind durch die Versicherung gedeckt. Sitzung der Gemeindevertretung vom 13.08.1929 Punkt 2 lit. d "...dass die Abfindung der Schadensumme für den Brand des Heues im Armenhausstadel stattgefunden habe. Die Landes-Feuer-Versicherungs-Anstalt bezahle diesen Schadenfall mit S.11.436,00, so dass die Gemeinde keinen Schaden erleide."
1/1
Mähdlestrasse - Grossbrand Hermann Delsor
Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 24. Februar 1929 nachm. ½ 1 Uhr im Gasthaus zur Rose stattgefundenen Frühjahrshauptversammlung unter Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch und in Anwesenheit weiterer 59 Kameraden. zu dem am 21. Jänner bei Hermann Dalsor, Mähdle 3 stattgefundenen Brand berichtet Hauptmann Bösch. Der Brandausbruch dürfte auf Überheizen eines Ofens zurückzuführen sein. Infolge der außerordentlichen Kälte konnte mit der Autospritze nicht gleich ausgefahren werden da das Manometer und Vacuum eingefrohren waren. Ebenso war es unmöglich eine Handdruckspritze in Tätigkeit zu bringen, da das in die durchgefrohrene Spritze eingesaugte Wasser sofort zu Eis erstarrte. Das außerordentlich kleine Haus viel daher dem Feuer vollständig zum Opfer ohne jedoch für andere Gebäude eine Gefahr zu bilden. Später wurde dann in wenigen Minuten der Brandherd mit der Motorspritze abgelöscht. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1929 Brand des Hauses Mähdlestr. 3 dem Delsor Hermann um 12 ¼ h Nachts. Sonnabend Fasching Kränzchen u. belustigung mitten in diesem Trubel ertönen die Sturmglocken, Hornsignale und Feuerrufe. Infolge des staken Nebels wurde das Feuer nur schwach bemerkt zudem es ein kleines Wohnhäuschen war. Da es infolge seiner kleinen, keinen großen Defeckt abwarf entfernten sich gleich wieder eine Anzahl wundriger Zuschauer und hielten zuströmende am weiter gehen mit dem losen schlagworte zurück „Schon vorbei“ was zur Folge hatte das der Allarm mit Sturmgeläute sofort aufhörte und somit leider Geräte u. Wehrmänner zur Umkehr bewegten, was für die am Brandplatze anwesenden Wehrmänner sehr peinlich war. Endlich langte die alte blaue Druckspritze Wiesenrain an und wurde sofort die Saug und Druckspritze Grindel mit diesen Pferden geholt. Diese wurde rasch an den Kanal postiert aber leider konnte kein Wasser gesogen werden da die Spritze fest gefrohren war. Endlich langte die Autospritze an die wegen der herschenden Kälte auch gleich eine Zeitlang nein ich tue nicht ich fahre nicht aus gesagt hatte. Jetzt konnte das Feuer angegriffen werden u. zwar auch tatsächlich in 15’ total kalt gelegt. Anwesend waren 23 Mann der Wehr und konnten um 3 h einrücken. An Mobilien konnte etwas gerettet werden. Der Abbrändler ist durch Versicherung gedeckt. Vorarlberger Volksblatt: 23.01.1929 Lustenau, 21. Jänner. (Brand.) Am Sonntag (20.) um zirka 12 Uhr nachts brach im Hause des Stickers Hermann Delsor in Lustenau in einem Dachbodenzimmer aus bis nun unbekannter Ursache Feuer aus, welches das größtenteils aus Holz erstellte kleine Objekt fast vollständig einäscherte.
1/8
Rosenlächerstrasse - Grossbrand Eduard Hämmerle "Rütibüngers"
Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 20. Juni 1928 im Gasthaus zum Adler abgehaltenen außerordentliche Vereinsversammlung unter Vorsitz des Hauptmannes Josef Bösch und in Anwesenheit weiterer 42 Kameraden. Zu dem am 13. Juni (12.15) ¼ 1 h früh im Haus Rosenlächerstr. 5 des Eduard Hämmerle, Rütibüngers ausgebrochenen Brand gibt Hauptmann Bösch eingehend Bericht. Er betont, daß sich das Feuer mit riesiger Geschwindigkeit, durch den etwas scharfen Südwind unterstützt, ausgebreitet habe, sodaß bei Ausfahrt der Wehr bereits der ganze Westteil des großen Bauernhauses in Vollfeuer gestanden habe. Ebenso war das Feuer auch bereits schon im Dachstuhl des Wohnhauses vorgedrungen. Infolge der strahlenden Hitze und den vom Winde entfachten Funkenflug war das Haus der Wwe Kath. Jussel so sehr gefährdet daß ein Schutz nicht mehr möglich schien. Trotzdem konnte im letzten Augenblick dieses Haus geschützt und das Feuer auf den Brandherd beschränkt werden, dank der raschen Arbeit und der ganz außerordentlichen Leistungsfähigkeit unserer Autospritze, die direkt mit beiden Transportleitungen zum Angriff gestellt worden ist. Hauptmann Bösch führt weiter aus, daß der Allarm ganz tadellos und durchschlagend war und müsse das richtige Sturmläuten durch Anschlagen der großen Glocken auch weiter beibehalten werden. Der Brandherd sei nach seiner Ansicht zwischen Haus und Stadel zu suchen von wo es sich rasch ausgebreitet habe, daß das Schwein nicht mehr aus dem Stalle gerettet werden konnte, sodaß es zu Grunde ging. Dagegen konnte der Haushund und ein Teil der Einrichtung herausgebracht werden während die im Parterre befindlichen Maschinen und Küfereinrichtung fast keinen nennenswerten Schaden erlitten haben. Zusammenfaßend erklärt er die Arbeit der Wehr als tadellos was besonders daraus hervorgehe daß von der Abfahrt der Spritze im Spritzenhaus bis zum Abwurf des Wassers in den Brandherd nicht einmal 5 Minuten verstrichen seien. Kamerad Knapp berichtet über die Durchführung des Glocken- u. Telephonallarmes. Da er und seine Frau bei Ausbruch des Feuers gerade in der Nähe waren, konnten sie sofort zur Fernsprechzentrale eilen sodaß dadurch der Allarm bereits in einigen Minuten erledigt war. Schriftführer Gebhard Fitz weißt auf die Gefahren hin die bei jedem Brande eintreten. Und besonders sei bei diesen Brande von Wehrmännern und besonders von Zivilpersonen jede Regel der Vorsicht außer Acht gelaßen worden und geradezu unter Einsatz des Lebens die Rettung des toten Inventares bewerkstelligt worden. Ein Vordringen in raucherfüllten Räume oder Herangehen an das Brandobjekt bei Einsturzgefahr rechtfertige allein nur die Rettung von Menschenleben. Zur Bergung von Inventar oder zur Löscharbeit müsse sich niemand einer bewußten Gefahr aussetzen, da die Mannschaft ohnehin anderen nicht vorher zu sehenden Gefahren genug ausgesetzt sei. Betreffend dem Allarm erwähnt er, daß es nicht vorkommen soll, daß Kameraden zum Brandplatz gehen ohne sich darum zu kümmern ob der in nächster Nähe wohnende Wehrmann etwas gehört hat oder nicht. Die Kameraden sollen einander wecken wie es früher der Fall war selbstverständlich in Ruhe nicht in heller Aufregung. Herr Gemeinderat Karl Bösch spricht sich über die Arbeit der Wehr bei diesem Brande lobend aus betont insbesondere daß das Sturmläuten in Zukunft beibehalten werde und erwähnt, daß die Öffentlichkeit durch die Presse aufgeklärt werde wenn die Autospritze nicht arbeite wie dies beim Brand Rohner der Fall war. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1928 ½ 1 h Nachts Brand des Hauses Rosenlärcherstr. 5 dem Eduard Hämmerle Rüttebüngers. Im Stadel gegen das Haus (Laube) brach in den Holzspänen ein Schadenfeuer aus das sich mit unheimlicher Schnelligkeit über das ganze Haus bei dem mäßigen Südwinde ausbreitete und das Nachbarhaus Rosenlächerstr 6 der Ww Katharina Jussel stark gefärdete. Wie schnell sich das Feuer entwickelte, ist daraus zu ersehen das Pasanten die am Hause vorbei gingen nicht die geringsten Anzeichen einer verdächtigen Bemerkung machten, trotz sie auf die unheimlichen Brände die so schnell aufeinander folgten besonders obacht gaben, bemerkten. Kaum 100 Schritte vom Hause entfernt schon mächtige Flamen, wie man sagt an allen vier Ecken heraus schlugen und trotz der schnellsten Hilfe man das Schwein nicht mehr retten konnte. An Mobilarien fast gar nichts mehr. Die Feuerwehr welche in kürzester Zeit am Brandplatze erschien, (vom ersten Hilferuf bis Wasser auf das Objekt geworfen wurde 13 Minuten) griff rasch mit 2 Leitungen Transport den Brandherd an sowie schützte sie das gefärdete Nachbarhaus. Mit Aufbietung aller Kraft, konnte die doch teilweisige Erhaltung des Wohnhauses nicht bewerkstelligt werden und muste somit das ganze Haus dem Ruine preiß gegeben werden. Interesant war als die letzten Reste des Hauses noch mit dem Feuerhacken auseinander gerißen wurden der Hund noch lebend aus der Stube unter dem Kanapee zum vorscheine kam und sich soweit noch als lebensfähig zeigte. Fast zu gleicher zeit bot eine andere traurige, Begebenheit trotz vorher eindringlichen Warnung, die 2 Menschenleben leicht kosten konnte gelegenheit wie man nie genug Vorsicht walten lassen kann. Durch eindringen in ein mit Rauch angefüllten Zimmer wurde 1 Mann Civil durch Rauch vergiftet und muste Ohnmächtig geworden in ärtzliche Behandlung gebracht werden. Ein Wehrmann Steiger Hermann Hämmerle wurde durch stürzende Balken getroffen und leichter verletzt das er einige Zeit arbeitsunfähig wurde. So konnte das Nachbarhaus gerettet werden wofür das Brandobjekt total ausbrannte und konnte der Brand um ½ 4 h früh als total gelöscht betrachtet werden und die Wehr einrücken. Als Brandwache wurde König Ezechiel bestimmt. An Geräten kamen in Verwendung: Autospritze Wasserbezug Feuerlöschbrunnen Konsum 2 Leitungen Transportschlauch mit je 88 meter = 176 Meter. 2 Teilhahnen, Normalleitungen 4 mit je 50 meter = 200 meter zusammen Schlauch 376 meter. 1 Feuerhacken, 2 Anlehnleitern u. div. Abräumungsgeräte. Anwesend: 61 Wehrmänner u. 5 Civil die die Wehr in ihrer Arbeit unterstützen. An Leben ging ein Schwein zugrunde. An Mobilien konnte fast nichts gerettet werden. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. 32.000.- Schw. Franken wofon 26.000.- Fr ausbezahlt wurden. Vorarlberger Volksblatt: 14.06.1928 Lustenau, 14. Juni. (Brand.) In der vergangenen Nacht brach im Stadel des Eduard Hämmerle (Rüttibüngers) ein Brand aus, der etwa 12 ¼ Uhr nachts bemerkt wurde. Die Feuerwehr war sofort zur Stelle und auch die Motorspritze war sogleich in Tätigkeit. Es konnte aber dennoch nicht verhindert werden, daß das aus Holz gebaute Wohnhaus bis auf die neugebaute Küferei niederbrannte. In Lustenau wird in Anbetracht des Umstandes, daß sich in letzter Zeit die Brandfälle in ganz bedenklichem Maße mehren, allgemein vermutet, daß es sich um Brandlegung handelt. Hiezu berichtet die Gendarmerie, daß die gesamte Küferreieinrichtung und ein Schwein den Flammen zum Opfer gefallen sind. Auch von den Möbeln konnte nur ganz wenig gerettet werden. Die Brandursache ist noch nicht festgestellt und sind Erhebungen im Gange.