Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 20. November 1933 abends 8 h im Gasthaus zum Adler abgehaltene Herbst-Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmannes Josef Bösch.
Der Hptm erstattet über den letzten Brand eingehend Bericht. Zum 7. Male in diesem Jahre riefen die Sturmglocken die Wehr zu ernster Arbeit.
In dem zur gänze aus Holz erbautem Bauernhause des Friedolin Fitz Dornbirnerstr. 7 brach im Stadel über dem Stall an der Nord-West Ecke aus bisher Unbekannter Ursache Feuer aus.
Um 12.10 h trat der Telephon Allarm bei den Dauer-Fernsprechstellen in Tätikeit. 12.15 h setzte der Glockenallarm ein.
Die zuerst am Brandplatze eingetroffenen Wehrmänner setzten sofort beim Hause Nr. 6 am Grindelkanal die kleine Saug und Druckspritze in Betrieb und wurde mit 1 Leitung angegriffen. Bei Ankunft der Autospritze welche um 12.20 h beim Wasserbezugsort Brücke Grindelkanal Holzstr. eintraff stand bereits das ganze Haus sammt Stadel in Vollbrand.
12.25 h lieferte Leitung B mit 2 Normalleitungen Wasser. Die Grindlerspritze wurde nun außer Betrieb gesetzt. Nachdem der erste Angriff vorüber war, wurde um 12.40 h noch eine weitere Transport mit 2 Normalleitungen angeschloßen, und konnte der Brand von allen Seiten angegriffen werden.
Das aber nicht nur alle guten, sondern auch alle schlechten Dinge 3 sind sollte sich auch bei uns bewähren. Nach 1 stündiger Arbeit versagte plötzlich die Motorspritze. Die Untersuchung ergab wie schon bei 3 Bränden vorher Kugellagerbruch.
Um den Brand weiter eindämmen zu können, mußte die Grindlerspritze zum 2. Mal in Tätigkeit gesetzt werden. Schon nach kurzer Zeit konnte die Wahrnehmung gemacht werden, daß es uns Infolge gänzlicher Erschöpfung der Pumpmannschaft, es waren sehr wenig Feuerwehr und nur 14 Zivilpersonen anwesend, nicht leicht möglich wäre den Brand gänzlich abzulöschen.
Das Komando entschloß sich daher um 1.55 h die Wehr Altach mit Motorspritze zur Hilfeleistung anzurufen. Alle Versuche über die 4 in Altach bestehenden Dauerverbindungen mit dem Feuerwehrkomando in Verbindung zu treten war unmöglich. Unsere Autospritze wurde nun nach Altach gesannt um die Motorspritze sammt Bedienung zu holen.
Der Brand wurde während dieser Zeit so gut es ging niedergehalten. Besonders wurde auf die großen Holz und Torfvoräte welche über dem Stickereilokal eingelagert waren besonderes Augenmerk gewiedmet um ein wieder in Brand geraten zu verhindern.
3.7 h traf die Autospritze mit der Anhängemotorspritze Altach und 2 Mann am Brandplatze ein. Dieselbe wurde nun ebenfalls östlich beim Haus Nr. 6 postiert und mit 2 Leitungen gearbeitet. Die Ablösch und Aufräumungsarbeiten waren um 4.55 h beendet, so daß die Wehr um 5.30 h den Rückzug antreten konnte.
Beim Brande waren 38 Mann anwesend.
Der Hauptmann ersucht nun die ersten am Brandplatze eingetroffenen Wehrmänner um Ihre gemachten Wahrnehmungen.
Johann Bösch „Joses“ spricht über die Inbetriebsetzung der „Grindlerspritze.
Franz Sperger erklärte daß er durch den Hund geweckt wurde. Bei seiner Ankunft am Brandplatze sind vom Stadel bereits die Ziegel gefallen. Das Obergeschoß ist stark verqualmt gewesen.
Anton Hämmerle spricht über das Flugfeuer.
Der Hauptmann erklärt daß nun er am Morgen mit dem Greppmaier und noch einigen Kameraden beraten habe, was nun mit der Spritze zu tun sei. Sie kamen zu dem Schluße daß es das beste sei, wenn das Gerät in die Fabrik nach Linz überführt werde. Es wurde nun sofort mit dem Herrn Bürgermeister rücksprache gehalten welcher dem Beschluß zustimmte. Dienstag Mittag erfollgte die Abfahrt nach Linz. Die Reparatur war am Freitag abends beendet. Am Samstag den 11/11 nachts ½ 12 h erfollgte die Ankunft.
Der Hauptmann ersucht nun den Kamerad Greppmaier sich über die Neuerungen an der Pumpe zu äußern. Greppmaier erklärt daß das Kugellager bis auf 2 Kugeln vollständig demoliert war. Eingebaut wurde anstatt wie bisher nur 1 Lager, 2 Druck und ein Lauflager. Ferner eine neuartige Kupplung sowie eine Achse aus nicht rostendem Stahl. In Zukunft habe die Schmierung der Pumpe nur mittels des mitgegebenen dünnen Öls zu erfolgen.
Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1933
Brand des Hauses Dornbirnerstr. Nr. 7 bei Fridolin Fitz
Zum 7. male, in diesem Jahre riefen die Sturmglocken die Wehr zu ernster Arbeit. In dem zur gänze aus Holz erbauten Bauernhause des Obgenannten, brach um zirka 0.5 h im Stadel aus bisher unbekannter Ursache Feuer aus.
0.10 h trat der Telefon Allarm und 4 Min. später der Glockenallarm in Tätigkeit.
Bei Ankunft der Wehr welche um 0.20 h am Brandplatze eintraf, stand der Stadel und das ganze Haus in Vollbrand. Die zuerst am Brandplatze eingetroffenen Wehrmänner setzten beim Hause Dornbirnerstr Nr. 6 am Grindelkanal die Grindelspritze in Tätigkeit.
Die Autospritze wurde bei der Brücke beim Hirschen postiert, und eine B Leitung zum Brandplatz gelegt.
0.25 h konnte mit den Normal-Leitungen 3 + 4 der Brand angegriffen werden. Die Saug und Druckspritze konnte nun außer Betrieb gesetzt werden.
Nachdem der Brand um 0.40 lokalisiert war, wurde noch eine Transport mit 2 Normalleitungen gelegt so daß die Ablöscharbeiten nun schnell vonstatten gingen. Nach 1 stündiger Arbeit versagte plötzlich wieder die Motorspritze. Die Untersuchung ergab wie schon bei 3 Bränden vorher Kugellagerbruch.
Um den Brand weiter eindämmen zu können mußte die Hand-Druckspritze zum 2. Mal in Betrieb gesetzt werden.
Schon nach kurzer Zeit mußte aber die Wahrnehmung gemacht werden, daß es uns infolge gänzlicher Erschöpfung der Leute, es waren sehr wenig Feuerwehr, und nur 14 Zivilpersonen anwesend, nich leicht möglich wäre den Brand gänzlich abzulöschen.
Das Kommando entschloß sich daher um 1.55 h die Wehr Altach mit Motorspritze zur Hilfeleistung anzurufen. Alle Versuche über die 4 in Altach bestehenden Dauertelephonstellen mit dem Feuerwehrkommando in Verbindung zu treten war unmöglich. Es wurde nun die Autospritze nach Altach entsannt um die Anhängespritze sammt Bedienung zu holen. Der Brand wurde während dieser Zeit so gut es ging nieder gehalten.
3.7 h traf nun die Autospritze mit der Motorspritze Altach und 2 Mann ein. Dieselbe wurde nun ebenfalls beim Hause Nr. 6 postiert und mit 2 Normal-Leitungen gearbeitet.
Die Ablösch und Aufräumungs-Arbeiten waren um 4.55 h beendet so daß die Wehr und 5.30 h den Rückzug antreten konnte.
Vorarlberger Volksblatt: 07.11.1933
Lustenau, 7. Nov. (Brand in Lustenau.)
In der vergangenen Nacht um 12 Uhr bemerkten heimkehrende Burschen im Haus des Friedolin Fitz an der Dornbirnerstraße Feuer. Sie weckten sofort die im Schlafe befindlichen Haubewohner und machten Feuerlärm.
Da das Haus ganz aus Holz erbaut war, griff das Feuer ungemein rasch um sich und mußte sich die sogleich am Brandplatz erschienene Feuerwehr von Lustenau darauf beschränke, zu verhindern, daß das Feuer nicht auf Nachbarobjekte übergriff. An eine Rettung des Hauses war nicht zu denken, es brannte vollständig nieder; ebenso ist der Großteil der Einrichtung mitverbrannt.
Man vermutet, daß das Feuer im Stalle zum Ausbruch kam, kennt jedoch die Brandursache nicht.