Rheindorferstrasse - Dachstuhlbrand Gasthaus zum Ochsen

01.07.1926 | 11:30 | Brandeinsatz | Alarmstufe: ---
Auszug aus der Original-Verhandlungsschrift der Vereinsversammlung vom 4. Juli 1926 im Gasthaus zur Brauerei unter Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch.


Über den Brand bei Gebhard Rimmele z. Ochsen berichtet Ezechiel König daß das Feuer erst bemerkt wurde als es schon ziemlich weit vorgeschritten war.

Trotzdem sofort mit Handfeuerlöschern angegriffen wurde konnte es nicht mehr bewältigt werden, hauptsächlich weil einige Apparate nicht abgingen. Es mußten daher von Feuer abgelassen und an das Ausräumen des Inventars gemacht werden. Der Brand entwickelte sich daher ungehemmt und rasch über den ganzen Dachstuhl, sodaß dieser bis zum Eintreffen der Wehr in Vollbrand war.

Pius Fitz und Ant. Hämmerle beschweren sich darüber, daß die Mundrohrführung auf der Ihnen gegenüber liegenden Angriffsseite bei diesem Brande nicht einwandfrei war, sodaß sie trotz ihrer Warnung öfters angespritzt wurden. Hierüber entspann sich eine längere Wechselrede und wurde den Rohrführern dringend nahegelegt das Rohr mit äußerster Vorsicht zu führen, da die kleinste Unvorsichtigkeit unabsehbare Folgen haben könnte.
Ebenso wurde der Kamin ohne genügende Warnung umgelegt und soll auch in dieser Hinsicht äußerste Vorsicht beachtet werden.

Ferner betont Pius Fitz, daß ihm beim Südseitigen Innenangriff das Wasser entzogen wurde, da die Schlauchleitung wegen der Trambahn unterbrochen worden sei. Dagegen versichert Robert Hämmerle, daß die Tram erst durchgelaßen wurde als er Auftrag zum Aufprotzen erhalten habe.

Weiters erschien eine Abteilung der Harder Feuerwehr mit Motorspritze, die unberechtigter Weise angerufen worden ist und klärt Hauptmann Bösch den Sachverhalt auf.

Im übrigen ging die Löscharbeit flott von statten besonders war die Motorspritze, welche bei diesem Brand die Feuertaufe empfing, rasch am Platze und in Tätigkeit, dem Spritzenmeister Alge wurde für die rasche Ausfahrt und tadellose Bedienung der Maschine der Dank ausgesprochen.



Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1926

Vollbrand Mittag ½ 12 h im Gasthaus zum Ochsen Rheindorferstr 9

Das Feuer entstand vermutlich infolge fahrlässigkeit eines Schlafgehers in einer Dachkammer und konnte bei dessen Gewahrnehmung trotz den Angestrengten Bemühungen der Hausbewohner und Nachbarn nicht mehr gelöscht werden.
Die Gastwirtin hatte noch soviel Geistesgegenwart daß sie den Ausbruch des Feuers sogleich Telefonisch bekannt gab, was zur Folge eine sehr rasche Allarmierung mittels Telefon, Glocken u. Hornsignale ergab.

Die Feuerwehr traf um ¼ 12 h am Brandplatze ein. Die Autospritze als erst Ausfahrt zum Brande wurde am Feuerlöschbrunnen in der Frühlingsstr. beim Ehren Hpt. postiert und eine Leitung Transportschlauch 120 meter, Teilhahnen 2 Leitungen Normal je 80 Meter erstellt.

Beim Eintreffen der Wehr stand bereits der ganze Dachstuhl des Hauses in Flammen und wurde mit einer Nr. 1 Leitung von der Westseite mit Leitung Nr. 2 von der Ostseite das Feuer angegriffen.

Unglücklicherweise wurde von Personen die zuerst am Brandplatze waren die große Saug u. Druckspritze zum Feuerlöschbrunnen beim Rapid befolen und eine Leitung Transportschlauch gelegt und dann die kl. Saug u. Druckspritze gespritzt welche dann das Feuer durch einen Angriff durch ein Fenster vornahm.
Das diese eben beschriebene Acktion gemacht wurde hatte den Nachteil daß zur Autospritze zum Erstellen einer II. Leitung zu wenig Schlauchmaterial war. Es war halt das I. Mal daß die Kraftspritze in Acktion getretten. Dem Feuer konnte jedoch sogleich einhalt geboten werden und man hatte nur nach sehr kurzer Zeit nur noch mit der gänzlichen Abdämpfung und Abräumung zu tun.

Diese Arbeiten gestalteten sich jedoch schwierig weil die Gibelmauern sowie Kamine u. die teilweise halbverbauten Dachsparren eine teilweise nicht unterschätzende Gefahr für die Arbeitenden Wehrmänner bildeten und mußten teilweise bevor die richtige Arbeit beginnen konnte abgetragen u. eingestoßen werden.
Während der Löschaktion traf mittels Auto u. Motorspritze um ½ 1 h die Feuerwehr Hard in der Stärke von 12 Mann ein.

Durch ein Misverständnis wurde dorthin Telefoniert daß drei Häuser in Brande stehen und auf Anfrage beim Gemeindeamte hier konnte der dort am Telefon bedienstete Beamte keine Information einholen, da jede Nachbarn anrufung um den Brandplatze herum erfolglos blieb er der Wehr Hard zusagte. Muste jedoch nicht eingreifen und konnte sogleich wieder einrücken.

An Geräten kamen in Verwendung:
Autospritze, Saugspritze beide 400 m Transportschlauch 125 m Normalschlauch. Strebenleiter, Anlehnleiter, Feuerhacken, 4 Zabin, 5 Schaufeln.

Die Wehr rückte um 3 h Nachmittag ein, bis auf eine Brandwache von 4 Mann welche bis abends 10 h am Brandplatze verblieb.

Der Feuerwehr Hard sei an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen.

Das Objekt war versichert mit 28000.- Fr. wovon als Schaden 10.000.- Fr. vergütet wurden
Die Löscharbeiten leitete Hpt. Josef Bösch
Ausgerückte Wehrmänner 65 Mann.

Fotos und Techn. Daten der ersten Motorspritze Vorarlbergs finden sie unter Technik – Fahrzeuge – Fzg. außer Dienst - Automobilspritze


Vorarlberger Volksblatt: 02.07.1926

Lustenau, 1. Juli. (Brandfall.)
Heute vormittags um 11 Uhr brach im Hause des Gebhard Rümmele, Gasthaus und Metzgerei zum „Ochsen“ Feuer aus, das verhältnismäßig erst spät bemerkt wurde.

Der Alarm brachte die Feuerwehr bereits um 11 Uhr 28 zum Platze. Bei Eintreffen der Wehr stand der ganze Dachstuhl unter Vollbrand. Das rasche Weitergreifen im obern Treppenhaus machte einen Angriff von innen infolge der starken Rauchentwicklung und Dampfentwicklung unmöglich. Der Angriff erfolgte von außen mittels zwei Leitungen direkt von der Autospritze gespeißt.

Nach Auffahrt dieses Gerätes bis zur Abgabe des Wassers in den Brandherd verstrichen 1 ½ Minuten. Nach weiteren 4 Minuten sandte eine 3 Leitung der Rheindorfer Saug- und Druckpumpen das Wasser ins Feuer. Infolge der Giebelmauern war ein wirksamer Angriff erst möglich, nachdem bereits bedeutende Wassermassen hineingeschleudert waren.

Um 1 Uhr war die Wehr Herr des Feuers und konnte nach Abreißen der östlichen Giebelwand abgedämpft und aufgeräumt werden. Um 3 Uhr trat die Wehr unter Rücklaß einer Wache ab.

Der Dachstuhl mit eingebauten Kammern einschließlich der Decke des ersten Stockes fiel dem Feuer zum Opfer, während der erste Stock und Erdgeschoß durch das Wasser bedeutend Schaden gelitten hat. Das Inventar wurde zur Hauptsache gerettet.

Bei diesem Brande erhielt die neue, von der Firma Rosenbauer in Linz a. D. stammende Automobilspritze die Feuertaufe. In zweieinhalbstündiger Tätigkeit lieferte sie ungefähr 120.000 Liter Wasser zum Brandherd. Die Funktion war tadellos.
Nur das Schlauchmaterial läßt in Verwendung bei dieser Spritze sehr zu wünschen übrig.
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Mähdlestrasse - Grossbrand Albert Hollenstein "Remunders"

Es liegt in allen 3 Fällen Brandstiftung vor, Otto Hollenstein "Leanders Ludwigs" wurde zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Auszug aus dem Original-Protokoll über die Vereinsversammlung über die am 16. Mai 1926 um halb ein Uhr im Gasthaus zum Engel abgehaltene Vereinsversammlung unter Vorsitz der Hauptmannes Josef Bösch. Besprechung des Brandes bei Albert Hollenstein Remunders, Mähdle am. Hierüber gibt Hauptmann Bösch einen kurzen Bericht. Einen genauen Bericht gibt der Kamerad Albert Hollenstein selbst. Demnach stand der Stadel bei Erwachen der Bewohner bereits in hellen Flammen sodaß sie nur an die Rettung des lebenden und toten Habe denken konnten, was auch mit Hilfe von Nachbarn gelang. Hierauf wurden alle Türen, Fenster und Böden geschloßen was in der Folge ein Eindringen des Feuers außerordentlich hemmte. Da jedoch auch im Stadel des Franz Josef Hämmerle ein Feuer in der Entwicklung begriffen war mußte der erste Angriff der ankommenden Nachbarn und Feuerwehrleute auf dieses gerichtet werden und mußte der andere Brandherd sich selbst überlaßen werden bis die Wehr zum Angriff kam. Die Arbeit der Wehr kann als rasch und gut bezeichnet werden und wurden die beim letzten Brand gemachten Erfahrungen bereits praktisch verwertet. In der folgenden Aussprache macht Josef Vogel Töners die Anregung, daß die Fuhrleute verhalten werden sollen dem Komando die gebrachten Geräte zu melden und Hermann Hämmerle stellt einen diesbezüglichen Antrag, welcher jedoch nicht zur Abstimmung gelangt, da diese Verfügungen, Sache des Brandrates seien. Die Anregung wird jedoch als vorteilhaft zur Kenntnis genommen. In der Folge ergreift Bürgermeisterstellvertreter Herr Adolf Hämmerle das Wort, anerkennt die Arbeit der Wehr bei den letzten Bränden, dankt ihr dafür und verspricht die Unterstützung soweit es ihm möglich sei. Beim Brande bei Albert Hollenstein wurde die bemerkenswerte Erfahrung gemacht, daß die blaue Spritze bessere Leistungen zeigte als die Rote Rheindorfer Saug- und Druckspritze. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1926 Um 3.20 Ausbruch eines Großfeuers bei Albert Hollenstein Remunders Mähdle und bei Franz Josef Hämmerle Pfeifers Mähdle. Während letzteres Haus mittels Feuerlöschapparaten von Nachbarn gerettet werden konnte, entwickelte sich der Brand bei A. Hollenstein sehr rasch und ergriff vom Stadel ausgehend das ganze Haus. Die Wehr war bereits um 3.35 mit 62 Mann Am Platze. Wasserbezugsort Grindelkanal bei Johann Hämmerle Grüsilis. Große Rheindorferspritze als Wassertransport. Am Brandplatz Blaue Spritze hievon 2 Leitungen zum Brandobjekt. Später statt der Blauen die Rheindorfer verwendet. Jedoch zeigte die Blaue bedeutend bessere Leistung. Es liegt in beiden Fällen Brandlegung vor. Zu gleicher Zeit wurden auch bei Albert Fitz, Mähdle Spuren von Brandlegung entdeckt. Die Allarmierung erfolgte durch Telefon, Glocken und Signale rasch und durchschlagend. Vorarlberger Volksblatt: 12.05.1926 Lustenau, 11. Mai. (Brandfall.) Kaum daß die Trümmer des letzten Brandes völlig abgelöscht sind, rufen die Sturmglocken schon wieder zum Kampfe gegen die Naturgewalt Feuer. Um 3.20 Uhr brach im Hause des Alb. Hollenstein (Mähdle 16) und zugleich im Hause des Franz Josef Hämmerle (Mähdle 15) Feuer aus. Während letzteres Haus durch rasches Eingreifen mit Wasser und Feuerlöschapparaten (2 Minimax und 1 Total) durch Nachbarn gerettet werden konnte, entwickelte sich im Objekt Mähdle 16 Großfeuer. Vom Stadel ausgehend, ergriff es rasch das Wohnhaus. Da lebende, wie auch ein Teil des toten Inventars wurde gerettet. Der vorzügliche Alarm mittels Telephon, Glocken und Signale brachte die Wehr bereits um 3.32 Uhr fast vollzählig zum Platze. Der Angriff des Feuers erfolgt mittels zwei Leitungen. Von der Auffahrt der Spritze bis zu Wasserabgabe verstrichen 7 ½ Minuten. Um 4.15 Uhr war das Feuer lokalisiert und um 6.30 Uhr vollständig abgedämpft, so daß die Wehr abtreten konnte. Es liegt in beiden Fällen zweifellos Brandstiftung vor. Wie es sich nachträglich herausstellte, wurde zu gleicher Zeit auch im Hause Mähdle 17 des Albert Fitz Feuer gelegt, welches nicht zum Ausbruch gelangte. Hoffentlich gelingt es, dem Brandstifter sein Handwerk zu legen. Jedenfalls ist es angebracht, die Feuerwehrleute zu ermahnen, jederzeit bereit zu sein.
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Holzstrasse - Brand Pius Bösch "Otmas"

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 16. Mai 1926 um halb ein Uhr im Gasthaus zum Engel abgehaltene Vereinsversammlung unter Vorsitz der Hauptmannes Josef Bösch. Besprechung des Brandes bei Pius Bösch Otmas Holzstr. am 6. Mai 1926. Hauptmann Josef Bösch gibt einen genauen Bericht des Verlaufes und betont besonders, daß das Haus, einige Beschädigung des Dachstuhles, der Küche und der Veranda ausgenommen gerettet werden konnte, ein Zeichen dafür daß die Feuerwehr gut gearbeitet habe. Hierauf entspinnt sich eine lebhafte Wechselrede an der sich besonders die Herren Josef Eduard, Grabher Vitalis, Karl Bösch, Hauptmann Josef Bösch, Stellvertreter Peschl, Zeugwart König und andere beteiligten. Alle Aussagen und Anregungen wurden in sachlicher Weise erörtert. Wie bisher hat auch dieser Brand für die Feuerwehr viele Belehrungen gegeben. In erster Linie sollen sich die Feuerwehrleute durch fleißige vorteilhafte Zusammenarbeit und rasche Befehlsausführung auszeichnen. Aussuchen von anderen Aufträgen als den vom Komando gegebenen, darf unter keinen Umständen stattfinden, kommen dieselben von wem sie wollen. Das Komando wird auch in Zukunft das tun was es für recht findet ganz unbeschadet um alle Kritik. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1926 Abends 9.20 Ausbruch von Großfeuer bei Pius Bösch, Holzstraße im Stadel. Ausfahrt der Spritzen um 9.26 beim Brunnen Konsum Holzstr. 9 ½ Minuten später war das Wasser am Brandplatz durch die Transportleitung ca 250 m in die blaue Druckspritze und durch 1. Leitung ins Feuer geleitet. 2 Minuten später Angriff durch 2. Leitung auf der westlichen Seite und Innenangriffe im Haus. Um 9.45 war das Haus gerettet. Die bestehende Feuerwand bot dem Hause den ersten Schutz und wäre eine Rettung ohne diese nicht möglich gewesen. Um 9.45 erschien die Wehr Au mit Motorspritze. Diese war bei der Löscharbeit bis 11.20 behilflich. Es gebührt Ihr kameradschaftlicher Dank. Das lebende Inventar wurde gerettet. Anwesend 66 Wehrmänner Arbeit von 9.30 bis 1 Uhr. 2 Mann waren von der Höchster Wehr erschienen. Ihnen, wie auch allen Wehrmännern und den Zivilpersonen die mit gearbeitet haben sei herzlich gedankt. Windrichtung: Schwacher Wind gegen Südwesten. Allarm durch Glocken und Signale sehr frühzeitig und rasch. Vorarlberger Volksblatt: 07.05.1926 Lustenau, 7. Mai. (Brandfall.) Gestern Abend 9 ¼ Uhr brannte der dem Pius Bösch, Otmas, gehörige Stall und Stadel vollständig, sowie teilweise auch sein Wohnhaus nieder. Die Hauseinrichtung konnte gerettet werden. Die Brandursache ist bis dahin noch unbekannt.
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Forststrasse - Brand Anton Scheffknecht "Anselms"

Auszug aus dem Original-Protokoll über die Vereinsversammlung am 2. Mai nachmittags 2 Uhr im Gasthaus zur Sonne. Als einer der ersten am Brandplatze schildert Hermann Hämmerle Iskerlis den Hergang der Löscharbeit bei diesem Brande. Begünstigt von starkem Föhn, verbreitete sich das im Stadel entstandene Feuer rasch. Durch energisches Eingreifen von Wehrmänner und Nachbarn konnte der Brand jedoch bewältigt werden. Heu und Strohvorräte befanden sich nicht im Stadel. Nach seinen Ausführungen kamen hauptsächlich Innenangriffe in Betracht. Ein weiterer Bericht des Altschriftführers Josef Vogel und des Robert Hämmerle führten dann nach längerer Aussprache zur Erledigung des 2. Punktes der Tagesordnung. Nach übereinstimmenden Aussagen hat sich Winder derartiger Verstöße gegen die Dienstesvorschriften schuldig gemacht, daß ein Ausschluß aus dem Verein zu erwägen ist. Nachdem Winder auf der Versammlung nicht anwesend war, wurde der von Herrn Hämmerle Iskerlis gestellte Antrag einstimmig angenommen. Dieser lautet. Winder soll seine Rechtfertigungen der Vereinsleitung bekannt geben. Diese soll dann die Entscheidung treffen und soll dieser Beschluß der Vereinsleitung hiemit auch gleichzeitig als Vereinsbeschluß erklärt sein. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1926 Bei starkem Föhn Ausbruch eines Schadenfeuers bei Anton Scheffknecht, Anselms Forststr. 22. nachmittags 5 ¼ h. Trotz dem der Brand, welcher im Stadel ausbrach jedoch keinerlei Nahrung vorfand, schon bedeutend vorgeschritten war konnte er durch tatkräftiges eingreifen von Wehrmannern und Nachbarn gelöscht werden. Arbeit bis ¼ 7 Uhr abends. Da ein schöner Sonntag war nur eine kleine Zahl von Kameraden ortsanwesend. Das ganze Kommando war ebenfalls abwesend. Es gebührt daher jenen die Mitgeholfen haben den rasenden Flammen Einhalt zu gebieten die volle Anerkennung. In Verwendung stand die kleine rote Spritze. Schaden ca 1000.- S. Vorarlberger Volksblatt: 26.04.1926 Lustenau, 25. April. (Brandfall.) Gegen 5 Uhr abends erscholl Feuerruf, da es im Hause des Anton Scheffknecht (Anselms, Wiesenrhein) brannte. Durch das rasche Eingreifen geistesgegenwärtiger Männer der Feuerwehr und energischer Mitarbeit der Nachbarn konnte das Haus gerettet werden, nur der Stadel wurde zum Großteil ein Opfer der Flammen. Es war großes Glück, daß das Feuer lokalisiert werden konnte; denn bei dem herrschenden Föhn hätte das schlimm ausfallen können zum Schaden eines großen Teiles der Gemeinde. Brandursache unbekannt.
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Mähdlestrasse - Brand Franz Josef Hämmerle "Pfifers"

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 1. September 1925, Abends ½ 9 h tagenden Vereinsleitungssitzung in der Wohnung des Hpt. Josef Bösch unter Vorsitz des Hpt. und in Anwesenheit von weiteren 8 Kameraden der Vereinsleitung. Pkt. 3 Besprechung des Brandes am 29. August (Fz. Josef Hämmerle Mähdle 16) und Bestimmung der Vereinsversammlung, sowie festsetzung des Lohnes für geleistete Arbeiten bei demselben. In der Besprechung wurde besonders hervorgehoben. Allarm sehr gut und rasch. Ausfahrt der Geräte ebenfalls. Schlauchlegung hätte können etwas rascher vollzogen werden. Bedienung der Spritze durch ziville Hilfe nicht gut. Will Niemand arbeiten, und ums mit allen Mitteln die Personen dorthin gebracht werden. Zeugw. u. dessen Stellv. legten klar vor Augen daß wieder Marken ausgefolgt werden sollen und möge vom Komando diesbezüglich bei der Gemeinde das nötige veranlast werden. Soll geschehen. Betreffend Auszahlung wurden bestimmt pr. Mann 5 Stunden und für die Stunde 0.60 S. Die Vereinsversammlung wurde ins Gasthaus zum Löwen bestimmt am Sonntag den 6. September, Mittag 12 h Auszug aus dem Original-Protokoll von der am 6. September 1925, Mittag 12 h tagenden Vereinsversammlung im Gasthause zum Löwen unter Vorsitz des Hauptmannes Josef Bösch und in Anwesenheit von 54 Mitgliedern. Zu diesem Punkte legte der Vorsitzende den ganzen Hergang am Brandplatze klar dar. Besonders bemerkte er daß der Allarm ein tadelloser gewesen, daß die Wehr willig und gut gearbeitet habe und das von den Zuschauern sich leider wieder der gleiche Übelstand an den Tag legte daß Niemand arbeiten will und die Gendarmerie wie Polizei nur Mühe hatte um doch eine Mannschaft zu gewinnen die die Wehr im Pumpen an den Spritzen unterstützte. Weiter sprach noch Hollenstein als Nachbar wie Bösch Johann Josens doch war es im großen ganzen vereintbar mit dem was der Hpt. erwähnt hatte. Herrn Postverwalter entschuldigte sich daß er anstatt ans Telefon zum Brandplatze geeilt sei. Er begründete es daß er erst kurze Zeit hier anwesend, somit er von den Vereinbarungen mit der Feuerwehr in totaler Unkenntnis war und bei der Übergabe ihm davon nichts gesagt worden sei. Er versichere aber daß in Zukunft er alles Aufbieten werde um möglichst rasch den Allarm durchs Telefon zu machen. Weiter wurde noch Wegen und Einrichtung besprochen und wurde als der beste Weg gefunden daß wenn ein Brand bei Nacht wieder ausbrechen möchte wo das Amt geschloßen ist der Postverwalter möglichst schnell geweckt werden solle. Zu diesem zwecke wurde über Anregung des Herrn Verwalter beschloßen daß eine Allarm Glocke am Hauseingang angebracht werde und mit Überschrift Feuerallarm versehen. Obersteiger Grabher bemerkte noch daß die Steiger beim Brande ohne Laternen gewesen. Es hatten etwa 3 Mann Licht. Dieses legte er jedem Steiger warm ans Herz daß sie jeder wann der Dienst ihn rufe mit nehme; denn es ist besonders wegen der eigenen Sicherheit und ohne eine Beleuchtung auch die Arbeiten besonders die Räumungsarbeiten sehr behindert. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1925 29. August Brand des Hauses Mähdlestr 16 dem Frz. Josef Hämmerle Pfeifers Nachts um 00.40 h. Auf unerklärliche Weise brach im Stadel des Wohnhauses Mähdlestr 16 dem Franz Josef Hämmerle Pfeifers ein Schadenfeuer aus, daß sich an den dort vollgestopften Futtervorräten (Heu, Stroh und Streue) sehr rasch ausbreitete. Mangels einer Feuermauer, nur eine Schirmwand und diese noch sehr lückenhaft sich ebenfalls mit unheimlicher Schnelligkeit auch auf das Wohnhaus sich ausbreitete, so daß die in den Dachkammern schlafenden Personen (ein Sohn mit Weib u. Kind so noch drei Kostgeher nur das nackte Leben retten konnten. Das Feuer wurde von einem Kostgänger zuerst bemerkt der sofort die Insaßen weckte und gleich auch Hilferufe abgab. Die schnell herbei geeilten Nachbarn retteten das Vieh sowie in unteren Stockwerke das Mobilar. Auch Paßanten bemerkten das Feuer sehr schnell. Besonders sei Herrn Lehrer Johann Kremmel vermerkt der von einer Sitzung am Heimwege gerade vor meinem Hause Holzstr. 23 war. Wissend daß Signalhorn für Allarm bei mir sind mich rasch weckend. Ich sante sofort meinen Sohn Eduard mit Horn Allarmierend zur Kirche um Sturmläuten, Post, Spritze zubewerkstellen. Den anderen Sohn Alfred mit Horn Richtung Oberfahr – Alp. Dadurch war ein rascher und ausgiebiger Allarm hergestellt und die Feuerwehr rückte um 00.55 h mit den Geräten Kirchdorf am Brandplatze an. Die blaue Spritze langte etwa 5’ früher und die Geräte Rheindorf etwa 10’ nach jenen von Kirchdorf ein. Bei Ankunft der Feuerwehr war das Feuer jedoch schon soweit vorgeschritten das an eine Rettung nur eines Teiles des Objektes nicht mehr zu denken war und man sich nur noch an die Abdämpfung des Feuers heran machen konnte. Im Anfang hatte das Wohnhaus des Albert Hollenstein Mähdle 15 unter der Hitze zu leiden und wurde die blaue Spritze als 1. vor das Haus postiert und mit einem Wasserstrahl das Haus bestrichen. Die große Spritze Kirchdorf wurde am Kanale bei Gebhard Fitz Dornbirnerstr. 6 postiert und mittels Transportleitung Saugspritze Rheindorf wie alte Rote gespeißt welche unmittelbar beim Brandobjekt Aufstellung hatten gespeißt und so das Objekt wirksam mit 2 Leitungen angegriffen. So wurde fest gearbeitet und nach 5 stündiger Arbeit den Brand als gelöscht betrachtet können. In Verwendung kamen Geräte: Große Saugspritze Kirchdorf am Kanale Haus Nr. 6 Dornbirnerstr Saugspritze Rheindorf, alte Rote Druckspritze und blaue Druckspritze, welch letztere in Folge Bruch des Druckbaumes im Anfange außer dienst gesetzt werden muste. Ferner 80 meter Transport und 100 meter Normalschläuche. Wurfhacken 5, Schaufeln, 5 Harken, 6 Zabin. Arbeitsmannschaft Feuerwehr: 58 Mann, Zivil: 120 Mann Wind: Windstille. Gerettet wurde Dem Hausherr in Wohnung fast Alles. Der Mietpartei Hermann Hämmerle im Anbau (Altes Sticklokal) dtto dem Franz Hämmerle wie den 3 Kostgehern hingegen konnte nichts mehr gerettet werden. An Baumanns fahrnisse konnte das Vieh (2 Kühe ein Kalbin, zwei Schweine und zehn Hühner gerettet werden sonst nichts. Versichert war das Haus mit 12000.- Fr. Schw. W. wovon 50.- Fr. in Abzug kamen. Was dem Hämmerle Jos. Fr. an Mobilar u. fahrnis die Versicherung betrug und wie viel ausbezahlt wurde blieb dem Schreiber unbekannt.“?“ Dem Sohn Hermann wurden für Mobillien u. Kleider ausbezahlt 1200.- Fr. Schw. W. war 2000.- versichert. Sohn Franz dem Alle Mobilien u. Kleider sowie den Kostgehern verbrannt sind waren leider nicht versichert. Die Feuerwehr rückte um 6 h ein nebst einer Brandwache von 6 Mann unter Komando des Eduard Vogel Töners welche bis 4 h Nachmittag am Platze verblieb. Jos Vogel Vorarlberger Volksblatt: 31.08.1925 Lustenau, 30. August. (Brand.) Gestern früh um 1 Uhr stand das Wohnhaus (samt Stadel) des Franz Josef Hämmerle, Mähdle, in hellen Flammen. Das Vieh und ein kleiner Teil der Mobilien konnte gerettet werden. Das Objekt ist vollständig niedergebrannt. Eine Gefahr einer weiteren Ausdehnung war infolge der Windstille nicht vorhanden. Durch diesen Brand sind drei Familien obdachlos geworden. Der Eigentümer ist nicht besonders gut versichert.