Nach zwölfjähriger Amtszeit wird Landesfeuerwehrinspektor Ulrich Welte zu Ende September 2006 in Pension gehen. Zu seinem Nachfolger hat die Landesregierung mit Hubert Vetter einen bewährten Katastrophenhilfe-Experten bestellt. "Unser Ziel ist es, die erfolgreiche Entwicklung des Feuerwehrwesens im Sinne der Sicherheit für Bevölkerung und Infrastruktur in unserem Lande kontinuierlich fortzusetzen", so Landeshauptmann Herbert Sausgruber.
Ulrich Welte, Jahrgang 1944, steht seit Juni 1994 und noch bis 30. September 2006 an der Spitze der rund 7.400 ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder. Mit besonderem Engagement setzte er sich für die Modernisierung des Fuhrparks und der technischen Ausstattung bei den Feuerwehren ein. So wurden in der Ära Welte weit mehr als 200 neue, moderne Löschfahrzeuge angeschafft, größtenteils als Ersatz für ältere Fahrzeuge. Die Einführung
von Bezirkseinsatzleitfahrzeugen im Jahr 2002 bedeutete eine wesentliche Verbesserung in der Kommunikation.
Zahlreiche Vorarlberger Gemeinden (z.B. Andelsbuch, Buch, Egg-Großdorf, Fraxern, Fußach, Hohenems, Rankweil, Weiler) erhielten neue Feuerwehrhäuser.
Ermöglicht wurden diese Projekte durch beträchtliche Investitionen von Bund, Land und Gemeinden. Jährlich werden über den Landesfeuerwehrfonds und den Katastrophenfonds mehr als vier Millionen Euro in Verbesserungen der Feuerwehr-Infrastruktur investiert.
Weitere zentrale Themen seiner Arbeit waren der Ausbau und die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der Landesfeuerwehrschule, die Modernisierung einer flächendeckenden Alarmierung und die Erneuerung der Feuerwehrgerätehäuser zu dezentralen Sicherheitszentren in den Gemeinden. Auch die Feuerwehrjugend
wurde von ihm mit großem Engagement unterstützt.
Besonderen Wert legte und legt Ulrich Welte auf gute Beziehungen und faire Partnerschaft mit den anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen. Die Mitwirkung beim Aufbau der internationalen Spezialeinheit SARUV (Search and Rescue Unit Vorarlberg) sowie die Arbeit in überregionalen Fachgremien belegen sein Engagement über die Landesgrenzen hinaus.
Welte war auch erfolgreich darum bemüht die vielfältigen Aktivitäten im Feuerwehrwesen durch intensive Öffentlichkeitsarbeit transparent zu machen. In diesem Zusammenhang ist auch die Initiative im Bereich
Feuerwehrgeschichte mit dem Ziel eines Vorarlberger Feuerwehrmuseums zu sehen.
LH Sausgruber: "Ulrich Welte hat die Entwicklung des Vorarlberger Feuerwehrwesens in den letzten Jahren maßgeblich mitgeprägt. Unter seiner umsichtigen Führung haben die Feuerwehren in unserem Land ihre enorme Leistungsfähigkeit in der Bekämpfung von Bränden und Naturkatastrophen weiter ausgebaut." Das wurde bei mehreren Bewährungsproben in der Amtszeit von Landesfeuerwehrinspektor Welte eindrucksvoll bewiesen:
1994 Großbrand in den "Altdeutschen Stuben" in Feldkirch
1995 Brand im Pfändertunnel und Zugsunglück in Braz
1996 Großbrand bei der Firma Rupert Hofer in Lustenau
1998 Großbrand bei der Firma König in Rankweil
1999 Lawinenwinter (Gargellen), Hochwasser und Muren (Sibratsgfäll) im Sommer, Sturm "Lothar"
2000 Großbrand im Holzbauwerk Kaufmann in Reuthe
2001 Busunglück im Ambergtunnel
2002 Brand in der Biostromanlage in Lustenau
2003 Waldbrand am Breitenberg in Hohenems
2004 Internationale Einsätze der SARUV Search and Rescue Unit Vorarlberg
2005 Hochwasser im August forderte einen massiven Feuerwehreinsatz
Auf Vorschlag der Verbandsleitung des Landesfeuerwehrverbandes wird Hubert Vetter, Jahrgang 1958, heute von der Landesregierung zum Nachfolger Ulrich Weltes bestellt. Er wird am 1. Oktober 2006
das Amt des Landesfeuerwehrinspektors offiziell antreten.
Vetter ist gelernter Maschinenbauingenieur, aktives Mitglied der Feuerwehr Lustenau seit 1979 und seit 1983 im Amt der Vorarlberger Landesregierung für den Fachbereich Katastrophenhilfe tätig. In dieser Funktion hat er maßgeblich am Aufbau der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle sowie bei der
Gründung von zwei internationalen Hilfs- und Rettungseinheiten (Support Unit Austria und Search and Rescue Unit Vorarlberg) mitgewirkt.
Durch seine aktive Mitgliedschaft bei der Feuerwehr Lustenau, bei der Bergrettung Hohenems und beim Katastrophenzug Hard des Roten Kreuzes bringt Hubert Vetter eine umfassende fachliche Kenntnisse aus allen Hilfs- und Rettungsorganisationen in seine neue Funktion mit. Als ausgebildeter Feuerwehr- und Rotkreuz-Offizier, als Mitarbeiter bei den Vereinten Nationen und als Bundesländersprecher für internationale Katastrophenhilfe bei der EU in Brüssel verfügt er auch über sehr breite internationale Erfahrung.
LH Sausgruber: "Mit Hubert Vetter konnte ein ausgezeichneter Fachmann für die Funktion des Landesfeuerwehrinspektors gewonnen werden. Er ist ein Garant dafür, dass für die Entwicklung des Feuerwehrwesens jene Rahmenbedingungen geschaffen bzw. erhalten werden, für die Ulrich Welte den Grundstein gelegt hat."
Information des LFV Vorarlberg