Staldenstrasse 24 - Brand Gasthaus zum Grüner Baum

09.06.1936 | 00:50 | Brandeinsatz | Alarmstufe: ---
Auszug aus der Original-Verhandlungsschrift vom 15. Juni 1936 abends ½ 9 h im Gasthaus zum Freihof abgehaltene Vereinsversammlung unter Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch.

Das Feuer entstand kurz vor 1 Uhr früh. Einige Minuten nach ein Uhr kam der Telephonallarm und schon in weiteren paar Minuten fuhr die Spritze ab. Für den Angriff stand der Wasserbezugsort, der Brunnen 20 m vom Brandobjekt, ausserordentlich günstig, sodass der Angriff ausserordentlich rasch, mit großer Wucht und daher auch sehr erfolgreich durchgeführt werden konnte.

Bei Anfahrt der Wehr war das sehr grosse Haus mit eingebautem zweistöckigem Trakt und Stadel noch zum Großteil bedacht. Sonderbarerweise zeigte jedoch das Dach zwei verschiedene Durchbrüche und zwar vom Stadel her gegen das Haus und im Westanbau.

Der Stadel stand Innen in Vollfeuer und über den Dachboden des Hauses schlugen die Flammen bis zur Südwand, während im Westtrakt sich das Feuer im Dachboden und im II. Stock breit machte.

In dieser Lage erfolgte der Angriff und zwar mit einer A Leitung aus der von Westen her durch einen 20 m/m Strahl 10 Atmosphären das Wasser mit einer derartigen Wucht in den Brandherd schleuderten, dass in kurzer Zeit die Macht des Feuers gebrochen und wir Herr der Lage waren.

Allerdings stand eine ausgedehnte Ablösch und Aufräumarbeit bevor zu der nur wenige Wehrmänner, da infolge des schlechten Allarms nicht mehr erschienen waren, zur Verfügung standen. Es war daher eine zweiter Allarm durch die Glocken im Rheindorf angeordnet worden.
Mittlerweile wurde die B Leitung angeschlossen und auf Normalleitungen gegabelt und im weiteren Verlauf der Löscharbeit wurden weitere drei Leitungen statt der A. Transportleitung eingesetzt und zum Innenangriff vorangetragen. Da inzwischen auch noch mehr Wehrmänner erschienen waren wurden im I. Punkt und teilweise auch im II. Stock soweit als möglich die Einrichtungen geborgen.

Eine besondere Gefahr beim ersten Angriff bildeten die stetig fallenden Ziegel und wurde der Hauptmann selbst beim Versuch in den Stall vorzudringen um die Schweine in Sicherheit zu bringen zu können, von Ziegeln getroffen.

Der Hauptmann erklärt dass dies einer der grössten Brände war und habe die Wehr eine schwere Arbeit leisten müssen. Im Allgemeinen hat jedoch die Wehr sehr gut gearbeitet und war die Tätigkeit für jeden Kameraden sehr anstrengend, sodass der vom Brand leider Albert Hagen nach Abschluss der Löschaktion bespendete „Zbrind“ jedem recht wohl tat. Hagen wird hiefür der Dank ausgesprochen.

In der folgenden Aussprache werden die Erfahrungen dieses Brandes erörtert und ausgetauscht.
Es kommt hiebei neuerdings zur Anregung, dass jeder Wehrmann den Helm mit zum Brandplatze nehme und verweist Kam- Ezech. König auf die Gefahr die jedem droht der nur die Mütze trägt.

Kam. Lud. Holzer erzählt den Verlauf vom ersten Allarm bis zur Durchführung des Angriffs.

Franz Pregler gibt seine Erfahrungen beim Innenangriff im Westtrakt zur Kenntnis.

Der Hauptmann stellt noch besonders fest dass die Voraussetzungen für die rasche Entwicklung des Brandes äusserst ungünstig waren. Allerdings war auch der rasche Angriff schuld, dass der Brand in verhältnismässig kurzer Zeit voll in unsern Händen war.

Gottfried Hämmerle bemängelt, dass das Sturmläuten im Kirchdorf so rasch eingestellt wurde. Der Obersteiger bespricht noch die Einzelheiten des Aussen- und Innenangriffs und die sich hieraus ergebenen Lehren für die Zukunft.

Damit war die Besprechung dieses Brandes beendigt, und brachte dieser der Wehr und jedem Wehrmann bestimmt neue Erfahrungen.



Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936

Brand des ehemaligen Gasthauses „grüner Baum“
Besitzer: Albert Holzer.

Nachts 1 h brach im Stadel des großen Holzhauses Staldenstr. Nr. 24 vermutlich durch Brandlegung Feuer aus, welches sofort auf den Dachstuhl des Hauses übergriff.
Da Dasselbe verhältnismäßig langsam umsich griff konnten sich alle Parteien „Das Haus war von
6 Mietparteien bewohnt“ über die Stiege in Sicherheit bringen.

Inzwischen setzte um 1.6 h im Kirchdorf der Glockenallarm ein der aber nur ganz kurz währte. Wohl war die Spritze in kürzester Zeit am Platze jedoch waren kaum 10 Mann anwesend so daß eine nochmalige Allarmierung nötig war.
Erst auf daß Sturmläuten im Rheindorf wurden die nötigen Mannschaften hergebracht.

Da wie schon erwähnt daß Feuer sehr langsam um sich griff und zudem der Brunnen direkt vor dem Hause war so konnte der Brand sofort lokalisiert und die Wohnungen fast zur gänze ausgeräumt werden.

Um 4.50 h war der Brand gänzlich gelöscht und wurde der Rückzug angetretten.
Vom Besitzer wurde die Wehr noch zu einem Imbiß eingeladen der dankend angenommen wurde.
Anwesend: 31 Mann Brandwache: 3 Mann.


Vorarlberger Volksblatt: 10.06.1936

Lustenau, 9. Juni. (Brand.)
In der vergangenen Nacht um 1 Uhr brach in der Scheune des von 6 Parteien bewohnten Hauses des Gemeinderates Albert Holzer und Geschwister in der Staldenstraße Feuer aus.

Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr blieb zwar der Großteil des ganz aus Holz erbauten Wohnhauses erhalten, doch nahm es ziemlich starken Schaden, so daß es unter Rücksichtnahme auf das Alter und die Baufälligkeit dennoch zum Abbruche kommen dürfte.

Die Einrichtung der verschiedenen Mietparteien konnte zum größten Teile in Sicherheit gebracht werden, zum Teile litt sie unter den Löscharbeiten. Da zur Zeit des Brandausbruches bereits alles im tiefen Schlafe lag, waren durch das Feuer auch Personen gefährdet.

Die Brandursache ist bisnun ungeklärt.
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Hofsteigstrasse - Grossbrand Ludwig Bösch "Laibs"

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am Montag den 30. März 1936 abends 8 Uhr im Gasthaus zum Löwen abgehaltene Vereinsversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch. zum Brande am 27. März 1936 bei Ludwig Bösch, Laktis in der Hofsteigstrasse berichtet wiederum der Hauptmann. Um 4.20 h früh kam der Telephonallarm und kurz darauf der Glockenallarm, jedoch wie dies eigentlich erwartet werden könnte nicht im Rheindorf sondern im Kirchdorf. Erst geraume Zeit später wurde auch im Rheindorf Sturm geläutet. Die grosse Röte am nächtlichem Himmel wies auf ein grosses Feuer hin und bei Anfahrt der Autogeräte fand sich der Brand sehr weit fortgeschritten. Das grosse zweistöckige, in Holz gebaute Wohnhaus mit angebauten halben Stadel brannte lichterloh. Der Stadel war schon vollständig verbrannt sodass das Gerippe ohne besondere Nachhilfe zum Einsturz kam. Vom Stadel hatte sich das Feuer rasch über den Dachstuhl des Hauses weiter entwickelt und brachte das eingeriegelte Ziegelmauerwerk des Obergeschosses zum Einsturz, sodass das verheerende Element nun ungehindert sich im ersten Stock des Hauses verbreiten konnte. Bei diesem Stand setzte die Tätigkeit der Wehr ein. Drei Leitungen wurden vorangetrieben und in kurzer Zeit war der Bann gebrochen die Wut des Feuers erledigt und der Angriff konnte vollständig nach Innen verlegt werden. Mit welcher Wucht sich das Feuer entwickelt hat konnte nun recht deutlich gesehen werden. Wenn auch eine Tochter des Hausbesitzers bei der Bergung von Habe nicht mehr zurück konnte und durchs Fenster ins Freie springen musste, konnte erst jetzt festgestellt werden, dass im Obergeschoss sämtliches Inventar vernichtet wurde, weil sich das Feuer so rasch verbreitet hatte. Die notwendig gewordene Niederlegung des Kamins brachte eine grosse Gefahr für die Leute, die sich nur durch Ihre Geistesgegenwart schützen konnten. In der Anschliessenden Aussprache zu diesem Brande, an der sich die Kameraden lebhaft beteiligten, kam eine Fülle von Erfahrungen zu tage. Insbesondere soll bei der Rheindorfer Kirche ein Schlüssel zur Verfügung sein damit nicht mit Sturmläuten gewartet werden muss bis der Messmer kommt oder bei diesem der Schlüssel geholt werden sei. Auf die Bezeichnung der einzelnen Leitungen soll besonders geachtet werden, damit diese nicht verwechselt werden. Betreffend den Allarm muss der ausrückende Wehrmann achthaben, dass er die in seiner Nähe wohnenden Kameraden weckt. Über die Aufstellung der Spritzen wird ebenfalls gesprochen und noch verschiedenes Andre erörtert. Die Wechselrede klingt aus in der Erkenntnis, das alles und nicht genug gelernt werden kann und drückt Hauptm. Stellv. Peschl den Wunsch aus, dass die nun beginnenden Proben fleissig und vollzählig besucht werden um in Hinkunft möglichst immer noch bessere Arbeit im Ernstfalle leisten zu können für jeden Einzelnen und für die Gesamtheit. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936 Brand Hofsteigstr. 12. Ludwig Bösch „Laibs“ Kurz nach 4 h früh brach aus unbekannter Ursache im Stadel des Obgenannten Feuer aus. Dasselbe griff sofort auf den Dachstuhl des Hauses über. Den im Dachgeschoß schlafenden Töchtern war der Rückzugsweg bereits abgeschnitten so daß sie sich nur durch Sprung durchs Fenster retten konnten. Da die allarmierung mit Glocken wieder sehr zu wünschen übrig blieb so traf die Wehr erst um 4.30 h beim 235 m vom Brandplatz entfernten Brunnen „Kappelle“ ein. Die Anhängespritze wurde dort postiert und 1 A. Leitung gelegt. Von der Autospritz die beim Brandplatz postiert war, wurde der Brand mit 3 Leitungen angegriffen. Das Feuer war mittlerweile bis auf den 1. Stock durchgedrungen, sowie das ganze Stiegenhaus in Vollbrand gesetzt. In kurzer Zeit war der Brand lokalisiert so daß mit den Ablösch und Abräumungsarbeiten begonnen werden konnten, die um 7.5 h beendet waren so daß die Wehr um 7.20 h einrücken konnte. Anwesend waren 51 Mann Brandwache 4 Mann. Vorarlberger Volksblatt: 27.03.1936 Lustenau, 27. März. (Brand.) Heute nacht gegen 4 Uhr brach im Hause des Ludwig Bösch in der Hofsteigstraße ein Brand aus. Das Haus ist fast gänzlich abgebrannt, von der Einrichtung konnte nahezu gar nichts gerettet werden. Brandursache ist unbekannt. Andere Objekte waren nicht in Gefahr. Das abgebrannte Haus war eines der größten Holzhäuser der Gemeinde.
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Wiesenrainstrasse - Grossbrand Josefe Lang

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 16. März 1936 abends 8 Uhr im Gasthaus zur Brauerei abgehaltene Frühjahrshauptversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch und bei Anwesenheit von weiteren 60 Aktivmitgliedern. Besprechung des am 4. Februar 1936 bei Josefe Lang, Wiesenrain stattgefundenen Brandes. Hiezu berichtet der Hauptmann dass der Ausbruch nach Aussage von Nachbarn und des Besitzers Lang ca. um 3.15 Uhr früh erfolgte. Mit der Autospritze wurde um 3.25 Uhr ausgefahren. Hiebei herrschte ein wildes Schneetreiben, das während der ganzen Löscharbeit anhielt. Der Allarm war wieder nicht durch greifend sodass nur 31 Wehrmänner zum Brandplatze kamen, die alle mit Rücksicht auf das Unwetter die Kälte und den Umfang der Löschtätigkeit, schwere Arbeit zu leisten hatten. Bei Anfahrt der Wehr hatte das Feuer, das anscheinend über der Brennerei entstanden war die Ziegeldecke zum Teil durchbrochen und sich über den Stadel verbreitet, der breitet. Von hier aus hatte es auch bereits den Weg durch das Stiegenhaus und den Dachboden in die Küche und Wohnung benommen. Die Entwicklung und Ausdehnung des Brandes war auffallend langsam was auf den Anlage des Hauses und den Schneefall zurückzuführen sein dürfte. Der Angriff erfolgte mit Relaisschaltung von der Anhängespritze beim Brunnen zur Autospritze beim Brande und wurde Schaum abgegeben, der jedoch die erwünschte Wirkung nicht hervorbringen konnte, da das Feuer nicht direkt erreicht werden konnte, da der Stadel noch mit allen Ziegeln bedeckt und zum grössten Teil noch umschirmt war. Erst als die Ziegel binnen weniger Minuten alle abgestürzt waren brach das Feuer offen aus und wurde dann wirksam niedergeschlagen. Gleichzeitig wurde der Angriff auf das Haus selbst vorangetragen, welches vom Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Ablöschung erforderte dann noch ziemlich Zeit sodass die Wehr erst um 8 h morgens abrücken konnte. Der Hauptmann stellt abschliessend fest, dass die Wehr mit den Geräten frühzeitig am Platze war. Kam. Jos. Schreiber, Reichenau schildert den Brandverlauf bis Ankunft der Wehr. Die ersten Anwesenden mussten sich auf die Rettung des lebenden und toten Inventars beschränken, da ein niederschlagen des Feuers nicht mehr möglich war. Alsbald stürzte auch die elektr. Leitung vom Hause ab, so. dass Gefahr der Berührung bestand und wurde sofort der Elektriker geholt um die Leitung zu durchtrennen. Nach einer intensiven Feuerverbreitung stellte sich eine Zeitlang eine Pause in der Wirkung des Feuers ein, sodass man fast glauben konnte, dass es in sich selbst ersticke. Bald kam es jedoch wieder zu heller Entflammung und zum Durchbruch der Ziegeldecke. Stellv. Peschl schildert ebenfalls den Verlauf des Brandes wobei er insbesondere auf die baulichen Eigenheiten des Hauses zu sprechen kommt und dartut, dass sich der Brand entsprechend diesem Zustande entwickelt hat. Kam. Gebh. Grabher teilt mit, dass er an Hand seiner Uhr festgestellt habe, dass er genau um 3.15 angerufen wurde und dass bereits um 3.40 Wasser auf den Brandherd abgegeben wurde, also in 25 Minuten vom ersten Allarm bis zur Wasserabgabe. Der Hauptmann verweist in diesem Zusammenhang auf einen in der Vorarlberger Landeszeitung über diesen Brand erschienen Artikel und stellt fest, dass der Artikelschreiber der Landeszeitung der Wehr anscheinend missgünstig gesinnt sei, da fast jeder derartige Artikel etwas an der Wehr auszusetzen habe. Er verliest den bezüglichen Bericht und eine von ihm an die Landeszeitung gegebene Erwiderung. Der Schritt des Hauptmanns in dieser Sache wird einstimmig gutgeheissen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1936 Brand des Hauses Wiesenrain Nr. 15 des Josef Lang. Wieder riefen uns in stürmischer naßkalter Winternacht die Allarmsignale zu ernster Arbeit. Um 3.15 h nachts brach im Dachboden des großen Holzhauses des Obgenannten vermutlich durch Kaminschaden Feuer aus. Daßselbe breitete sich verhältnißmäßig langsam über den ganzen Dachstuhl und den Stadel aus. Infolge schlechter Allarmierung traf die Autospritze erst nach 15 Min. am Brandplatz ein woselbst das Feuer auch den 2. Stock ergriffen hatte. Die Anhängespritze wurde beim 200 m entfernten Brunnen postiert und eine B Leitung gelegt welche in 2 N. L. abgezweigt wurde mit denen der Angriff erfollgte. Nachdem aber durch die lange Leitung der Druck zu schwach war wurde mit der Autospritze eine Relaisschaltung erstellt mit der die besten Erfahrungen gemacht wurde da der Druck nun beständig 9 – 10 atü. betrug. Da während der Löschaktion ein sehr starker Schneesturm einsetzte, so wurde die Löschmannschaft in der Arbeit sehr behindert zumal nur wenige Wehrmänner anwesend waren. Beim Angriff auf der Ostseite wurde auch erstmals das Komet-Schaumgerät verwendet. Die Ablöscharbeiten waren erst nach 5 stündiger schwerer Arbeit beendet so daß die Wehr um 8 h einrücken konnte. Anwesend waren 31 Mann. Vorarlberger Volksblatt: 04.02.1936 Lustenau, 4. Februar. (Brand.) Heute früh ½ 3 Uhr brach im Stadel im Hause des Hühnerfarmbesitzers Lang, Wiesenrainstraße, ein Feuer aus. Dem gefräßigen Element fiel das Haus gänzlich zum Opfer, sodaß es nur mehr eine rauchende Trümmerstätte darstellt. Auf dem Brandplatze erschien die Feuerwehr von Lustenau. Infolge der Windstille war kein anderes Objekt durch den Brand gefährdet. Wegen des herrschenden Schneefalls war die Sicht stark behindert und der Brand lange nicht wahrzunehmen; auch die akustischen Alarmzeichen wurden in nicht sehr weitem Umkreise gehört.
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Kirchstrasse - Grossbrand August Huber

Auszug aus der Original-Verhandlungsschrift vom 29. Okt. 1935 abends 8 Uhr im Gasthaus Engel abgehaltene satzungsmässigen Vereinsversammlung unter Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch. Zu dem am 19. Okt. 1935 bei August Huber Kirchstrasse stattgefundenen Brande berichtet der Hauptmann über den Verlauf des Brandes und die Löscharbeit vom Ausbruch bis zur Ablöschung desselben. Der Ausbruch erfolgte etwas nach 3 Uhr früh und brachte der Allarm durch Sturmläuten, Hornsignale und Dauerverbindungen, die Wehr in kurzer Zeit in Tätigkeit, sodass bereits eine Viertelstunde nach Ausbruch die Wasserabgabe auf das Brandobjekt erfolgte. Der Angriff wurde mit 4 Rohren durchgeführt, von denen zwei von der Automobilspritze und zwei von der neuen Anhängespritze, die bei diesem Brande die Feuertaufe erhielt, gespeist wurden. Beide Geräte arbeiteten tadellos, sodass in zwei Minuten des Gebäude dunkel und jede Gefahr, die vorerst für die Nachbarobjekte Kaiser, Buchdruckerei und Schreinerwerkstätte Hämmerle, bestanden hatte, beseitigt war. Die Einleitung des Angriffs war gut, obgleich festgestellt werden muss, dass die Rohrführer mit dem hohen Druck sowohl, als auch mit der Handhabung der neuen Mundrohre, die übrigens das allerneueste des Marktes darstellen, noch nicht genügend vertraut sind. Es soll Grundsatz sein mit möglichst wenig Wasser einen wirkungsvollen Löscherfolg zu erreichen. Dies ist bei umsichtiger Führung der Mundrohre mit dem Druck den wir aus unseren Geräten herausholen können, der aber von den Rhorführern auch richtig verwertet werden muss, ohne weiteres möglich. Die Wasserabgabe soll auch von den Rohrführern in geeigneten Augenblick eingestellt werden d. h- eine Wasserabgabe die nutzlos und nicht im Verhältnis zum Löscherfolg steht, darf nicht erfolgen. Alle Steiger wollen Sich dies für die Hinkunft merken. Der Hauptmann ersucht nun den ersten am Brandplatze anwesenden Kamerad Hermann Hämmerle, seine Wahrnehmungen bekannt zu geben. Kamerad Hermann Hämmerle berichtet, dass bei seinem Eintreffen am Platze das Feuer rings um den Kamin herum das Dach durchbrochen habe und sich nun rasch nach dem Stadel hin ausdehnte, der dann in unglaublich kurzer Zeit in Vollfeuer stand. Der Besitzer kam erst aus dem Hause heraus und konnte dieser in der ersten Aufregung keinerlei Auskünfte auf die gestellten Fragen geben. Er habe sich dann selbst davon überzeugt, dass keine Menschen mehr im Brandobjekt sich befinden und habe er sich dan der Bergung des Inventars zugewandt, was fast restlos gelungen sei. den weiteren Verlauf des Brandes dürfte ja schon bekannt sein und ging er so vor sich wie, dies der Hauptmann bereits berichtet hat. Stellv. Peschl bespricht ebenfalls die Löschtätigkeit durch die Steiger und Rohrführer und weist darauf hin, dass die Rohrführer mit den neuen Mundrohren aus Interesse Versuche angestellt haben, da sie diese eben zum erstenmal in Benützung hatten. Die Ausführungen des Hauptmanns, wie auch seine eigenen, dürften jedoch weder als Vorwurf noch als persönlich gemeinte Mahnung an die Rohrführer aufgefasst werden, sondern es soll eine Belehrung sein, wie ja überhaupt die Besprechungen der Brände nur den einen Zweck verfolgen belehrend für den einzelnen zu wirken und dadurch dem Ganzen von Nutzen zu werden, In der anschließenden Aussprache an der sich verschiedene Kameraden beteiligten wurde noch dies und jenes besprochen und die Erfahrungen des letzten Brandes ausgetauscht und erörtert. Fotos und Techn. Daten der Anhängespritze finden sie unter Technik – Fahrzeuge – Fzg. außer Dienst - Motorspritzenanhänger. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 1935 Brand bei August Huber Kirchstr. Nr. 31 2.30 h nachts. Vermutlich infolge Kaminsschadens brach auf dem Dachboden des obgenannten um zirka 2.30 h Feuer aus. Als dasselbe von Nachbarn entekt wurde hatte es bereits den Dachstuhl des Hauses und des Stadels erfaßt, so daß an eine Löschung mit kleinen Geräten nicht mehr gedacht werden konnte. Der Allarm war schnell und durchschlagend und traf die Autospritze mit der neuen Anhängespritze bereits um 3.40 h beim nur 90 m entfernten Brunnen ein. 3.42 h konnte bereits der Angriff gegen das mittlerweile in Vollbrand geratene Objekt erfollgen. 3.48 h wurde die neue Spritze in Betrieb gesetzt und wurde nun von jeder Spritze eine Transport mit 2 Normal-Leitungen gespeist. Der Brand war nun in kürzester Zeit lokalisiert und jede Gefahr für die Nachbar Objekte beseitigt. Um 5.25 h waren die Ablöscharbeiten beendet so daß die Wehr unter zurücklaßung von 3 Mann Brandwache um 5.40 h den Rückzug antretten konnte. Anwesend waren 66 Mann. Vorarlberger Volksblatt: Lustenau, 19. Okt. (Brand.) Etwas nach 3 Uhr früh gab es wieder Feueralarm. Es brannte das Haus Kirchstraße 31 des August Huber. Die Feuerwehr war sogleich mit der Motorspritze zur Stelle, die zum erstenmal eingesetzt wurde und sich vorzüglich bewährte; in einer Stunde war die ganze Löscharbeit beendet. Das Haus ist vollkommen vernichtet samt Stadel, in dem eine Druckspritzerei untergebracht war. Inventar konnte einiges gerettet werden. Lebewesen kamen nicht zu Schaden. Die Brandursache ist unbekannt.
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Neudorfstrasse - Grossbrand Alfons Hollenstein "Schluttens"

Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 1. Juli in der Wohnung des Hauptm. stattgefundene Vereinsausschußsitzung unter dem Vorsitz des Hptm. Da wir in der vergangenen Nacht schon wieder gegen den roten Hahn ausrücken mussten, so wird satzungsgemäß wieder eine Versammlung fällig. Da aber laut Verordnung der Landesregierung in den Sommermonaten keine Versammlungen abgehalten werden dürfen, so wird nur eine Besprechung am 9/7 abends ½ 9 h im Gasthaus z. Austria ausgeschrieben. Auszug aus dem Original-Protokoll über die am 9. Juli 1935 im Gasthaus zur Austria abgehaltene Vereinsversammlung unter dem Vorsitz des Hauptmanns Josef Bösch. Zu dem bei Alfons Hollenstein am 1. Juli stattgefundenen Brande berichtet der Hauptmann in der üblichen Weise. Der Brandausbruch erfolgte ca. 3 Uhr früh. Die Wehr war rasch zur Stelle und fand bei der Ankunft denn Dachstuhl und den westlichen Schuppenbau bis zu 2/3 herab in Flammen. Der Angriff erfolgte vorerst von Aussen bis das Feuer entsprechend eingedäumt und zurückgeschlagen war, dann wurde der Innenangriff eingeleitet. Trotzdem entsprechend der Eigenart des Brandes die Arbeit schwierig war, wurde mit gutem Löscherfolg gearbeitet. Selbstverständlich konnte ein Wasserschaden nicht vermiden werden. Die Angaben über den Ort der Entstehung des Brandes sind nicht übereinstimmend. Einige sagten aus dass das Feuer sich von der rechten Dachkammer der Südseite seinen Ausgang nahm. Es muss festgestellt werden, dass ein Kurzschluss oder Kaminbrand ausgeschlossen ist und auch dass die Ausdehnung und der Weg den das Feuer genommen hat höchst sonderbar ist. Km. Waibel als erster Wehrmann am Brandplatz bestätigt im allgemeinen die Angaben des Hauptmanns und berichtet dass das Inventar ausgeräumt wurde soweit dies noch möglich war. König Ezechiel teilt mit dass ein Schaden am Kamin nicht bestanden haben und auch die Bauweise war vorschriftsmässig. Stellvertreter Peschl bespricht ebenfalls kurz die durchgeführte Löscharbeit und den Brand und dessen Verbreitung und kommt dann auf die Rettung des Inventars zu sprechen. Zu retten sei in erster Linie das lebende Inventar vorerst Menschen dann Tiere erst dann wollen auch Wertgegenstände gerettet werden. Unter diesen Wertgegenständen seien aber nicht Möbel gemeint sondern Bargeld Wertschriften, Schmuck, Betten, Wäsche Kleider usw Der Hauptmann berichtet noch über die Brandentschädigung von seiten der Versicherung und dass die Brandleider mit der Arbeit der Wehr unzufrieden waren. Hiezu nimmt Schriftf, Fitz das Wort. Er führt aus, dass es an der Zeit sei offen zu erklären, dass ein Grossteil der Brände gelegt werden und dass die Versicherung durch die Liquidierung so hoher Schadenssummen einen Anreiz biete dafür, dass hin und wieder ein Feuer entstehe. Der Wert der Gebäude hat sich vermindert die Versicherungssummen durch die Frankenaufwertung erhöht. Dieses Missverhältnis sollte entsprechend ausgeglichen werden. Selbstverständlich kann jeden ein Brandunglück treffen, es ist aber nicht notwendig, dass das dann ein Brandunglück gebe dadurch dass sich die Brandgeschädigten noch dem Brande besser stellen als vor dem Brande. Wir als Wehrmänner haben nie danach gefragt wo und wie es brenne oder gar ob einer sein Haus selbst angezündet habe oder nicht; wir sind zu jedem Brande ausgerückt und werden es auch in Hinkunft tun. Aber wir sind nicht gewillt, dafür, dass wir im Dienste der Allgemeinheit oft unter Einsatz von Gesundheit und Leben arbeiten uns höhnen und kritisieren zu lassen oder noch vom Brandgeschädigten Vorwürfe machen zu lassen. Auszug aus der Original-Abschrift der Chronik für 193 Das 2. Halbjahr 1935 scheint immer noch im Zeichen des roten Hahnes zu stehen, den kaum hat es begonnen so gellt schon wieder Feuerlärm durch Lustenau. Nachts 2.30 h brach in einer Dachkammer des Alfons Hollenstein „Schlütters“ Neudorfstr 21 vermutlich durch Brandlegung Feuer aus. Die Ankunft der Wehr erfollgte um 2.40 h. Das Feuer hatte mittlerweile den Dachstuhl und den auf der west-Seite angebauten Schupfen ergriffen. Der Angriff erfollgte von der nord und südseite und durch das Steigenhaus mit 2 N. L. um 2.45 h. Wasserbezugsort 280 m vom Brandobjekt beim „grünen Baum“ Das Mobilar konnte größtenteils in Sicherheit gebracht werden. Der Wasserschaden ist zimmlich groß, da die abdämpfung in den zimmern des Obergeschoßes schwierig war. Um 4.40 h war die Löschaktion beendet und konnte die Wehr einrücken. Anwesend: 57 Mann. Vorarlberger Volksblatt: 01.07.1935 Lustenau, 1. Juli. (Brand.) Heute früh nach 2 Uhr brannte das Haus des Alfons Hollenstein in Neudorfstraße 21 nieder. Die Brandursache ist noch nicht geklärt.